Es war wieder Meetingzeit: Am Sonntagvormittag trafen sich die Fahrer der acht verbliebenen FOTA-Teams mit ihren Teamchefs im Toyota-Motorhome, um über die anhaltenden Diskussionen mit der FIA über das Reglement und die Einschreibung für die Saison 2010 zu sprechen. Nachdem sich Williams und Force India aus kommerziellen Gründen für das kommende Jahr einschreiben mussten, waren deren Fahrer und Teamchefs nicht anwesend. Die anderen acht Teams haben sich vor einer Woche nur unter bestimmten Bedingungen eingeschrieben.

Jarno Trulli bestätigte hinterher, dass die Fahrer die Vision der Teams teilen. "Max Mosley muss verstehen, dass einige Dinge nicht geschehen dürfen", so der Italiener. "Die Regeln für 2010 sind nicht gut, weil die Formel 1 der Nummer 1 Sport bleiben muss - mit der besten Technologie und den Herstellern." Man könne nicht versuchen, Teams einzubringen, die gar nicht verstünden, wie man solche Autos auf einem so hohen Level einsetze. "Nächste Woche muss sich etwas bewege, ansonsten ist eine Abspaltung unvermeidlich", stieß er ins gleiche Horn wie sein Präsident John Howett.

Eine Herstellerrennserie erscheint jedoch angesichts der wirtschaftlichen Lage als äußerst unwahrscheinlich. Das wissen auch die Beteiligten wie Martin Whitmarsh, der am Samstag betonte: "Wir haben 60 Jahre gebraucht, um an diesen Punkt zu gelangen, wenn wir neu anfangen, benötigen wir noch einmal 60 Jahre, um den Sport wieder hierhin zu bringen."

Im Laufe des Wochenendes äußerten sich mehrere Fahrer besorgt um die Zukunft der Formel 1. Die Ferrari-Piloten stellten sich erneut PR-tauglich hinter die Standpunkte ihres Arbeitgebers und kündigten an, Ferrari überall hin zu folgen, egal wo sie fahren werden. Auch Fernando Alonso wiederholte seine Ferrari-tauglichen Aussagen, wonach er nicht in der Formel 1 fahren möchte, wenn sie zu einer Art GP2 oder Formel 2 verkomme.

"Wenn sich die Hersteller nicht für die F1 einschreiben und eine eigene Serie aufstellen, dann wäre sie sehr interessant, weil sie die technisch am weitesten entwickelten und schnellsten Autos der Welt beinhalten würde - dort möchten die Fahrer sein." Ähnliche Aussagen tätigte auch Nick Heidfeld, der jedoch noch nicht intensiv über eine mögliche Zukunft außerhalb der Formel 1 nachgedacht hat, so lange die Situation nicht in die eine oder andere Richtung geklärt ist.