Williams hat an großen Neuerungen zuletzt vor allem einen neuen Frontflügel gebracht, doch laut Nico Rosberg war der nicht unbedingt der erhoffte Erfolg. "Er sieht ganz anders aus, hat aber nicht so viel gebracht wie erhofft", sagte er am Samstag in Istanbul. Da gleichzeitig aber auch die anderen Teams etwas fest zu hängen scheinen, macht das momentan nicht so viel aus. Warum es mit dem Frontflügel nicht so geklappt hat, konnte er nur so erklären: "Die sind heikel, das ist nicht so einfach. Der Windkanal kann dir einiges sagen, aber dass er auf der Strecke dann wirklich schneller ist, ist nicht so gegeben", meinte Rosberg.

Trotzdem ist er zufrieden damit, dass Williams in diesem Jahr einigermaßen konstant zu sein scheint. "Ich war Achter in Q2, also haben wir uns bis jetzt gut gehalten. Achter in Q2 ist OK auf einer Strecke wie Istanbul. Voriges Jahr waren wir ab hier richtig katastrophal und das ist jetzt schon OK so", meinte Rosberg, der aufgrund des nicht ganz so guten Fortschritts bei der Aerodynamik schon ein wenig Angst hatte, dass es nach hinten gehen könnte. Er gab aber zu, dass Williams nicht mehr ganz so gut ist wie zu Saisonbeginn, weswegen er meinte, dass der große Jackpot des perfekten Wochenendes noch immer passieren könnte, er dann aber nicht ganz so weit vorne wäre, wie beim ersten Rennen.

Die Taktik verbessern

Meist hat es bislang bei guten Chancen auf der Strecke an der Taktik gefehlt. "Taktisch haben wir dieses Jahr sicher nicht das Beste herausgeholt. Das wird auch besprochen, denn da müssen wir uns verbessern. Dadurch haben wir sicher etwas hergeschenkt", sagte Rosberg. Fast ideal läuft es dafür in den Qualifyings, da er sich im Auto mit den Slicks nun viel wohler fühlt. "Das ist mehr meine Richtung. Du kannst ein bisschen aggressiver fahren, spät bremsen ist eher möglich. Das ist viel mehr mein Ding. Mit den Rillen muss man feingefühlig bremsen und rollen", erklärte Rosberg.

Bleiben in Istanbul nur die Reifen, die dort ein eigenes Kapitel für sich sind, da sie trotz weit auseinander liegender Mischungen recht ähnliche Leistung über kürzere Distanzen bringen. "Der weiche Reifen hat eine niedrige Arbeitstemperatur, der harte eine hohe. Der weiche ist eigentlich nicht in seiner Temperatur, weil es zu heiß ist. Dadurch kommen andere Probleme, wie der chemische Grip und so weiter", meinte der Williams-Pilot. Zwar sei der Weiche etwas griffiger auf der Strecke, das Risiko sei aber eben größer, dass er überfahren wird.