Nachdem am Freitag der Disput zwischen Simon Gilletts Donington Ventures Leisure Ltd. (DVLL) und der Familie Wheatcroft bezüglich ausstehender Pachtzahlungen beigelegt wurde, schwimmt Gillett wieder obenauf. "Wie es steht, wird der britische Grand Prix 2010 im Donington Park sein", gab er sich im Telegraph wieder euphorisch wie eh und je. Die Fragen nach der Finanzierung, dem Bauzeitplan und der generellen Tauglichkeit von Donington für die Formel 1 schien er wieder ausklammern zu können, zudem bewilligte der Motorrad-Weltverband am Freitag die Austragung der Superbike- und MotoGP-Rennen dieses Jahr. Gillett konnte seine Kritiker deswegen nur zurückweisen. "Wir wurden vom Motorsport Establishment kritisiert, weil wir keine ehemaligen Fahrer oder Komitee-Mitglieder sind, aber wir sind Geschäftsleute und Bau-Experten und wir werden das schaffen", betonte er.

Es gilt allerdings nach wie vor das ungefähr 100 Millionen Pfund große Budgetloch zu stopfen, dass der Rückzug von Goldman Sachs hinterlassen hat, nachdem die Bank aufgrund der Finanz-Krise ihre Finanzierung zurücknahm. Gillett ist aber zuversichtlich, dass sein Finanzplan, der sich auf ein Anleihen-System stützt - bei dem jeder Strecken-Anteile kaufen kann -, Geldgeber überzeugen wird. "Die Formel 1 ist so isoliert, also dachte niemand daran, außerhalb des Sports nach einer Lösung zu suchen. Wenn man sich die ganzen Spitzen-Events ansieht, die werden alle durch Anleihen-Systeme finanziert. Auch in der Rezession wissen wir, dass die Leute für erstklassige Leistung zahlen werden und wir werden ein tolles Angebot liefern", sagte er.

Als er sein System durch einen Sport-Vermarkter prüfen ließ, soll der festgestellt haben, dass trotz Rezession damit 175 Millionen Pfund in zehn Jahren eingenommen werden könnten. Deswegen wollte Goldman Sachs auch die 100 Millionen Pfund für den Streckenbau zur Verfügung stellen. Eine neue Schätzung zur Absicherung der ursprünglichen besagt, dass trotz der verschlechterten Lage immer noch 140 Millionen Pfund alleine durch Anleihen hereingeholt werden könnten, weswegen Gillett nun auch mit mehreren Finanziers spricht und zuversichtlich ist, bald Ersatz für das Goldman-Sachs-Geld zu haben. Dementsprechend sicher war er sich auch, dass Bernie Ecclestone zufrieden sein wird. "Wir konnten Bernie ein Geschäftsmodell zeigen, dass über Jahre viel Wert hat. Das wird dem Rennen eine Zukunft in Großbritannien garantieren."