Wer Robert Kubicas Funk in freien Trainings mithören kann, der erlebt meist einen recht mürrischen Fahrer, der mit nur recht wenig zufrieden ist, was an seinem Auto passiert. So geschehen am Freitagmorgen in Istanbul, als Kubica über Probleme klagte. Nach dem Nachmittag und Trainingsrang drei war die Laune bei ihm aber um einiges besser. "Bislang bin ich mit dem Auto insgesamt zufrieden. Ich kann nicht sagen, dass ich nur mit dem Diffusor zufrieden bin; der Diffusor macht kein Auto schnell oder langsam. Ich denke, es ist das gesamte Paket. Ich denke, der Nachmittag sieht besser aus, viel besser als der Morgen - am Morgen hatten wir Probleme."

Nach Kubicas Meinung sei der Nachmittag sogar besser gelaufen als erwartet, weswegen er am Samstag auch mit einer Chance auf Q3 rechnete; auch wenn er den Einzug in den letzten Qualifying-Abschnitt weiter als schwierig erachtete. Wie viel der neue Diffusor am Auto wirklich bringt, konnte er dank der schwierigen Streckenbedingungen und verschiedenen Trainingsprogramme aber nicht sagen. "Ich denke, aufgrund der verschiedenen Faktoren ist das unmöglich zu sagen - veränderte Strecke, andere Reifen, anderes Wetter, andere Kurvencharakteristik in Istanbul im Vergleich zu Monaco. Es ist schwer, da ein Urteil zu bilden. Ich denke, wir sind besser als zuletzt, aber natürlich ist es schwer zu sagen. Außerdem liegen alle sehr nahe beisammen, also kann jede Hundertstel und jede Zehntel einen großen Unterschied machen."

Trotz des Aufwindes musste Kubica aber auch ein wenig Frust loswerden. Denn der F1.09 war in diesem Jahr nicht immer nur langsam und bei den Gelegenheiten, wo er schnell war, konnte er nicht seinen Nutzen daraus ziehen, was den Polen doch etwas ärgerte. "Ich denke, der Beginn der Saison war insgesamt etwas unglücklich und nicht wie wir das erwartet haben. Das hatte verschiedene Gründe. Erstens hatte ich im ersten Rennen einen Unfall mit Vettel, als ich viele Punkte hätte holen könnten. In Malaysia war das Auto immer noch ganz gut - ich denke Top Sechs - und wir hatten vor dem Start einen Motorausfall. Als das Auto gut war, hatte ich also Probleme", sagte er. In Barcelona sei es gleich gewesen, dort hatte er in den wichtigsten Momenten des Wochenendes Probleme gehabt. Das zusammen mit der sonst nicht so guten Leistung des Autos habe es schwer gemacht. "Hoffen wir, dass wir alles lösen und besser werden."