Kein Tag ohne neue Nachrichten zum Streit zwischen FIA und FOTA. Nachdem Williams und Force India aus der FOTA ausgeschert sind, sichern sich die großen Hersteller anscheinend gegenseitig gegen Manöver ihrer Mitstreiter ab. Laut auto motor und sport sollen Ferrari, BMW, Mercedes, Renault und Toyota eine eigene Abmachung getroffen haben, laut der jeder Hersteller 50 Millionen Euro zahlen muss, der aus der FOTA-Linie ausschert. Das Abkommen soll nur vorübergehend gelten.

Dieses Abkommen soll von BMW initiiert worden sein, da Mario Theissen beim BMW-Vorstand angeblich die FOTA-Garantien gegenüber der FIA für den Fall einer Einigung nur dann durchsetzen konnte, wenn er den Zusammenhalt der Teamvereinigung garantieren konnte. Ob so ein internes Abkommen überhaupt rechtens ist, steht auf einem anderen Blatt. Auch auf Seite der FIA wird wieder mehr Druck gemacht. So versuchen Vertreter des Weltverbands alle daran zu erinnern, dass ein Team wie Ferrari vertraglich bis 2012 an die Formel 1 gebunden sei und deswegen in gar keiner abgespaltenen Serie fahren könnte. "Ohne Ferrari stehen die anderen Rebellen chancenlos da", wurde ein FIA-Mitarbeiter zitiert.

Zwar behauptet Ferrari, der Vertrag mit der FIA sei mittlerweile nichtig, weil von der FIA gebrochen, doch bei der Anhörung im Mai wegen der einstweiligen Verfügung bezüglich des Ferrari-Vetorechts wurde festgestellt, dass der Vertrag noch gilt. Zwar konnte Ferrari sein Veto damals nicht durchsetzen, aber nur, weil es zu spät eingelegt wurde. Derweil gibt es immer noch einige Leute, die hoffen, dass irgendwann die Vernunft siegen kann, obwohl das dank der emotional aufgeheizten Situation schwierig erscheint. "Es wird doch genügend Leute in diesem Fahrerlager geben, die an einer Lösung interessiert sind", erklärte etwa Mercedes Sportchef Norbert Haug.