Heikki Kovalainen heißt der Überraschungsschnellste des 2. Trainings im Istanbul Park. Mit einer Zeit von 1:28.841 Minuten setzte sich der McLaren-Pilot um gerade einmal 0,006 Sekunden gegen Fernando Alonso durch. Auf Platz 3 folgt Robert Kubica im BMW Sauber mit gut zwei Zehnteln Rückstand.

Für Sebastian Vettel verlief das 2. Training nicht nach Plan. Erst nach einer halben Stunde konnte der Deutsche zum ersten Mal auf die Strecke gehen, weil Umbauarbeiten in der Pause zwischen den beiden Trainings nicht rechtzeitig fertig wurden. "Das wäre aber nicht so schlimm gewesen, weil die Strecke eh grün und schmutzig war", begründete Vettel in einem TV-Interview. "Danach konnte ich aber leider nur drei Runden fahren, dann war Schicht im Schacht."

Bedeutet: Vettel rollte am Streckenrand aus. "Es sieht nicht gut aus", meinte er und sprach von einem Getriebe- oder Motorproblem. Zu allem Überfluss verlief auch die Bergung seines Autos nicht reibungslos. Während die türkischen Streckenposten versuchten, den Red Bull in eine Lücke zu schieben, agierte Vettel als Dirigent und Bremser am Heck des rückwärts geschobenen Autos. Dennoch reichte Vettels einzige gezeitete Runde für Position 5.

Ähnlich kurios wie bei Vettels Fahrzugbergung ging es kurz vor Sessionende zu, als Kazuki Nakajima und Giancarlo Fisichella in der letzten Schikane miteinander kollidierten. Fisichella wollte den Japaner innen überholen, schickte den Japaner jedoch in einen Dreher. In der Zeitenliste war der Japaner dennoch gut: Er platzierte sich vor Vettel auf Platz 4 und schlug damit auch Jarno Trulli und Williams-Teamkollege Nico Rosberg. Die Top10 komplettierten Rubens Barrichello, Mark Webber und Nelsinho Piquet.

Die Favoriten der letzten Runden hielten sich zurück. Ferrari reihte sich auf den Rängen 11 (Felipe Massa) und 15 (Kimi Räikkönen) ein, Jenson Button fuhr im Brawn GP auf Position 12. Auch Lewis Hamilton konnte die zweitbeste Zeit aus dem 1. Training in der zweiten Session nicht wiederholen. Er landete auf Rang 13. Was all diese Zeiten wert sind, wird sich erst am Samstag zeigen, wenn die Fahrer im Qualifying ernst machen.

"Die Zeiten lagen wohl nur selten enger zusammen", meinte Norbert Haug. "Bis Platz 16 sind es nur knapp über sieben Zehntelsekunden." Mit seinem Team war er zufrieden. "Wir waren heute ganz gut unterwegs, dass Heikki dabei Schnellster war bedeutet so wenig wie der 13. Platz von Lewis mit weniger als sechs Zehntel Sekunden Rückstand."