Die Liste der Bewerber für einen Startplatz in der Saison 2010 wird länger und länger. Immer mehr Namen tauchen auf. Das Investment-Unternehmen Superfund plante bereits an einer eigenen Rennserie, entschied sich dank der überschaubaren Kosten nun aber doch für einen F1-Einstieg im nächsten Jahr.

"Wir haben seit Jahren eine hohe Affinität zur Formel 1", sagte Superfund Chef Christian Baha gegenüber der Tageszeitung Kurier. "Während ich persönlich sehr konsequent in Richtung eigener Rennserie, der Formel Superfund, überlegt habe, war Alex Wurz genauso konsequent auf die Formel 1 fokussiert. Nachdem die Kosten überschaubar wurden, haben wir uns entschlossen, für 2010 eine Lizenz zu beantragen."

Bahas Beweggründe in die Formel 1 einzusteigen sind jedoch rein strategischer Natur. Der Superfund Gründer möchte, wie auch Mateschitz mit seinem Red Bull Team, durch die Popularität der Sportart neue Märkte erschließen.

"Unser Engagement in der Formel 1 ist ein rein strategisches", sagte Baha. "Aufgrund der Budgetobergrenzen sind maximal 45 Millionen Euro pro Jahr ab dem Jahr 2011 erlaubt. Die Formel 1 ist nach Fußball die beliebteste Fernseh-Sportart weltweit, sie kommt - wenn man die USA ausklammert - in jedem Land an zweiter oder dritter Stelle. Mit dieser Sportart erreicht man nicht nur viele, sondern auch neue Märkte wie China, Indien oder den mittleren Osten. Langfristig soll unser Formel-1-Engagement nicht nur eine globale Markenplattform, sondern auch profitabel sein."

So sah der Formula Superfund Bolide aus., Foto: Formula Superfund
So sah der Formula Superfund Bolide aus., Foto: Formula Superfund

Um eine der wenigen freien Lizenzen zu erhalten, müssen schlagkräftige Argumente auf den Tisch gelegt werden. Der Österreicher sieht den Vorteil in der Finanzierung seines Projektes. "Die Entscheidung fällt am 12. Juni, bis dahin ist alles Spekulation", sagte Baha. "Nur so viel: Die Formel 1 sucht Teams, die die Finanzierung schaffen. Und das Team Superfund könnte sogar ohne externe Sponsoren antreten. Es gibt nur wenige Interessenten, die diese Voraussetzungen in der Wirtschaftskrise erfüllen."

Martin Schneider, Motorsport-Verantwortlicher bei Superfund, und Alexander Wurz werden bereits an diesem Wochenende in der Türkei Gespräche mit Bernie Ecclestone und der FIA aufnehmen. Sollte es jedoch nicht klappen mit der Lizenz, will Baha seine eigene Rennserie durchsetzen, für die ihm bereits eine FIA-Genehmigung vorliegt.

Die Formula Superfund sollte eigentlich schon im Mai 2005 starten, wurde dann jedoch nach einem Testunfall zunächst verschoben und verschwand dann gänzlich in der Versenkung. Das letzte Lebenszeichen gab es Ende 2006, als Timo Glock ein generalüberholtes Formula Superfund Auto testete.