Kimi Räikkönen ist kein unrealistischer Mensch. Er weiß genau, dass der Aufwärtstrend von Ferrari in Barcelona und Monaco noch nicht bedeutet, dass sein Team zurück im Titelkampf ist - oder sofort um Siege fahren kann. "Ferrari war in der Türkei in den letzten drei Jahren immer gut", erinnert er sich an die Siege seines Teamkollegen Felipe Massa. "Aber in diesem Jahr ist Brawn GP der große Favorit, denn sie haben fünf von sechs Rennen gewonnen."

Hoffnungslos sieht der Finne die Lage nicht. "Wir schließen die Lücke, aber wir müssen alles geben, um wieder in Führung zu gehen." Mit seinem Podestplatz in Monaco schaffte er den ersten Schritt in diese Richtung. "Aber wir müssen vorsichtig sein: Unsere Fans wollen uns sofort wieder siegen sehen, aber wir müssen realistisch bleiben." Man sei näher, erhalte in Istanbul neue Updates, "aber wir wissen, dass die anderen auch hart arbeiten", betont Räikkönen.

Im Vergleich zu Monaco sei der Istanbul Park eine konventionellere Strecke, nach der man ein besseres Bild vom aktuellen Leistungsstand erhalten werde. "Wir müssen beim Abtrieb noch aufholen, im Vergleich zu Brawn GP und Red Bull, aber wir sind auf dem richtigen Weg." Entsprechend optimistisch geht er in die nächste Phase der Saison. "Es wird weitere Verbesserungen geben, die mich positiv stimmen. Wer fünf von sechs Rennen gewinnt, ist in einer exzellenten Ausgangslage, um den Titel zu gewinnen, aber die WM ist noch nicht vorbei. Alles kann passieren." Allerdings müsste sich dafür sehr schnell etwas verändern.