Vor einigen Monaten wurde Epsilon Euskadi noch als europäische Basis für ein mögliches US F1 Team gehandelt. Jetzt bestätigte Teamchef Joan Villadelprat, dass er sich für die Formel-1-Saison 2010 eingeschrieben hat. Bislang setzte das Team LMP1-Autos bei den 24 Stunden von Le Mans ein.

"Wir haben uns letzte Woche eingeschrieben", bestätigte Villadelprat gegenüber Autosport. "Ich wollte aber diskret bleiben und nichts sagen, bis wir die Finanzen geregelt hatten." Sollte das Team von der FIA am 12. Juni auserkoren werden, an der WM teilzunehmen, habe man laut Villadelprat schon jetzt die Finanzierung der nächsten vier Jahre stehen.

Joan Villadelprat war unter anderem Teammanager bei Prost GP und Benetton., Foto: Sutton
Joan Villadelprat war unter anderem Teammanager bei Prost GP und Benetton., Foto: Sutton

"Der Unterschied zu anderen Projekten ist, dass wir anders sind, einen sozialen Output haben, also genau das, wonach Max Mosley sucht", sagte er. "Wir haben eine Mechanikerschule, eine Ingenieursschule, die Nachwuchsserien von Kart über Formel Renault 2.0 bis zur World Series." Zudem habe man die nötige Infrastruktur, inklusive Windkanal, Autoklaven und sonstigen Anlagen, die 65 Millionen Euro gekostet haben. "Das hat nicht jeder."

Vorerst plane man mit der Budgetgrenze, aber selbst wenn diese erhöht oder gekippt werden sollte, spiele das für ihn keine Rolle. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und ich glaube nicht, dass sie falsch sind, denn wir arbeiten schon viele Jahre daran." Ohnehin sei der Begriff Budgetgrenze von 45 Millionen Pfund etwas missverständlich, da noch die Kosten für Marketing, Fahrergehälter und Motoren hinzukommen. "Man braucht also rund 70-75 Millionen."

Er sieht sein Team gerüstet für die Herausforderung. Mit 25 Jahren F1-Erfahrung und der Stellung als Fahrzeugkonstrukteur in anderen Serien habe er bewiesen, dass er ein ernsthaftes F1-Projekt auf die Beine stellen könne. "Ich habe Teams bis ganz nach oben geführt. Niemand kannte Benetton und in fünf Jahren waren wir Weltmeister. Ich weiß, worum es bei so einem Projekt geht und ich kann es wieder schaffen." Geld sei in der Formel 1 nicht alles. "Es geht um Organisation, Know-how, ein gutes Team und die Ressourcen, um das Projekt anzukurbeln." Jetzt liege die Entscheidung bei der FIA.