Für Nick Fry war es ein magischer Moment: Jenson Button rannte wie wild die Zielgerade hinunter in Richtung seines jubelnden Teams. Ein besseres Ende hätte selbst George Lucas dem Monaco GP nicht bescheren können. Trotzdem ist sich Fry dessen bewusst, dass es nicht endlos so weitergehen wird. Fünf Siege aus sechs Rennen sind eine Quote, die irgendwann einbrechen wird - darauf setzt Red Bull Teamchef Christian Horner.

"Deswegen war es für uns eine Erleichterung, dass Red Bull nicht so viele Punkte geholt hat", sagte Fry. "Wir haben jetzt doppelt so viele Punkte wie unser erster Verfolger." Diesen Vorsprung werde man im Kampf mit Red Bull in den kommenden Rennen auch benötigen. "Aus diesem Grund hoffen wir, dass viele Teams sich zurückmelden und ihnen Punkte wegnehmen werden."

Gemeint sind ehemalige Spitzenteams wie Ferrari, McLaren, Renault und BMW Sauber, die sowohl Brawn GP als auch Red Bull wichtige WM-Punkte mit Podestplätzen und Siegen wegnehmen könnten. "Besonders Ferrari sah sehr stark aus", betonte Fry.

Aber Jenson Button muss nicht nur vor Sebastian Vettel und der aufstrebenden Konkurrenz zittern. "Ich bin noch im Spiel", kündigt sein Teamkollege Rubens Barrichello an. Zu Saisonbeginn sei Button besser mit dem BGP001 zurechtgekommen, da Barrichello Bremsprobleme hatte, deswegen noch nicht einmal mit den Radkappen fahren konnte.

"Aber in der Türkei und Silverstone wird mir das Auto liegen", glaubt Barrichello, der das nicht als Entschuldigung vorschieben möchte. "Ein guter Fahrer darf nicht sagen, dass er nicht gut abschneide, weil ihm das Auto nicht liege. Wenn man gut genug ist, dann muss man sich ans Auto anpassen können." Zumindest offiziell erwartet Button deshalb viel Gegenwehr von Barrichello. "Besonders in Silverstone. Dort hat er mich bislang jedes Jahr als mein Teamkollege geschlagen."