Mit Platz sechs konnte Nico Rosberg seinen Monaco-Fluch endlich besiegen und bei seinem Heimrennen Punkte mitnehmen. Doch es war wieder einmal keine strategische Glanzvorstellung, obwohl bei Williams nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt wurde. "Der sechste Platz ist super, mehr war heute nicht drin. Die vor uns waren ein bisschen schneller. Wir haben bei der Strategie aber nicht das Beste herausgeholt. Ich hatte einen viel zu langen Mittelstint, weil wir dachten, dass die weichen Reifen am Ende auseinanderfallen, dem war aber nicht so", sagte er. Bei fast allen Autos, die im ersten Stint auf weich gefahren waren, hatten sich klare und kostspielige Verschleißerscheinungen gezeigt.

Doch Rosberg meinte, dass aufgrund des vielen Gummis, der am Ende auf die Strecke gefahren war, die weichen Reifen besser hielten als erwartet. "Da haben wir es ein bisschen falsch gemacht." Richtig machte er es dafür, als er Felipe Massa ein wenig kaltschnäuzig überholte, weil der Sebastian Vettel vorbeilassen musste. "Es war sehr eng, ich habe selbst im Auto kurz gezuckt. Wir haben uns sogar einmal berührt. Ich habe die Möglichkeit gesehen, denn er musste Sebastian wieder vorbeilassen. Ich war recht nahe an ihm dran, da habe ich mir gesagt, ich geh auch noch mit", erzählte Rosberg.

Die Aktion ging auf, und im Zuge der ersten Boxenstopps war er dann sogar kurz auf eins. "Das sieht man als Fahrer gar nicht, dass man P1 ist. Das habe ich gar nicht gewusst", meinte er dazu nur. Aber dann kamen eben die Probleme im Mittelstint. Einerseits war der Williams nicht schnell genug, andererseits hatte Rosberg fast 80 Kilogramm Sprit an Bord und noch dazu wurde einfach zu lange auf den harten Reifen gefahren. Dass er am Schluss dann auch noch Fernando Alonso hinter sich halten musste, machte Rosberg keine große Freude. "Ich habe mich daran angepasst, wie der Abstand zu ihm ist, weil ich die weichen Reifen hatte. Die fuhr er zwar auch, aber ich hatte Angst, dass sie bei mir komplett auseinanderfallen."

Angesichts des recht guten Wochenendes in Monaco verfiel Rosberg aber nicht in Euphorie, sondern stellte klar, dass es in der Türkei wieder schwerer werden wird. "Platz acht, neun oder so. Wir bekommen zwar Upgrades, aber die bekommt jeder", sagte er. Mit der Situation will er aber nicht unzufrieden sein, da es im Vergleich zum Vorjahr ein großer Fortschritt ist, dass Williams in jedem Rennen um die Punkte mitfahren kann. "Natürlich möchten wir mehr, aber im Vergleich zum letzten Jahr ist das OK."