Am Sonntagmorgen herrschte in Monaco schon Stunden vor dem Rennen wieder Ausnahmezustand. Die Fenster des Motorhomes von Renault waren mit Stoffbahnen zugehängt, drinnen trafen sich die FOTA-Teams, davor warteten die Journalisten. Angesichts von so viel Geheimniskrämerei muss natürlich viel über die Vorgänge und die Diskussion zwischen Teams und Max Mosley gesprochen werden. Dieser Tage sah sich sogar Fürst Albert von Monaco dazu gezwungen, Stellung zu der Situation zu nehmen, findet in seinem Fürstentum doch eines der am meisten beachteten Rennen der Formel 1 statt.

Und Teil dieses Rennens war seit jeher auch Ferrari, weswegen er von der BBC auch dazu befragt wurde, was denn wäre, wenn sich die Scuderia ihre eigene Serie schaffen würde. "Es ist schwer, gegen den Dachverband des Sports zu arbeiten, aber man will ein faires und ebenes Spielfeld für alle haben. Ich bin mir sicher, wir können es uns nicht leisten, Teams wie Ferrari oder Renault zu verlieren. Ich denke, es brächte dem Sport ein schlechtes Image, weswegen ich auch sicher bin, dass eine Lösung gefunden wird." Was sein Rennen betrifft, so betonte der Fürst, dass er aufgrund des großen Wirtschaftsfaktors, den es spielt, immer darum kämpfen wird, dass es im Kalender bleibt.

Irgendwann wird es eine Lösung geben

Währenddessen haben nach einem FOTA-Treffen am Samstagabend wieder einmal die meisten geschwiegen und der Rest von Fortschritten gesprochen. Ross Brawn meinte beispielsweise, dass es bei jedem Meeting Fortschritte gebe und wenn sich das so fortsetze, werde es irgendwann auch eine Lösung geben. "Ich weiß nur nicht, wie viele Meetings es brauchen wird. Es gibt Vereinbarungen unter den Teams und Vereinbarungen mit der FIA, nach meiner Meinung gibt es Fortschritt und wenn wir konstruktiv weiterarbeiten, werden wir eine Lösung finden." Ob es bis zum nächsten Freitag geschafft sein wird, wenn die Einschreibefrist für 2010 endet, wollte er nicht kommentieren.

Es wird wieder gesprochen, Foto: FOTA
Es wird wieder gesprochen, Foto: FOTA

Wie Autosport berichtet, könnte es aber durchaus sein, dass unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen alle Teams bis dahin eingeschrieben sind. So soll ein hochrangiges FOTA-Mitglied verraten haben, dass sich alle einschreiben könnten, bei ihrer Einschreibung aber den Zusatz anhängen dürften, dass ihr Antreten davon abhängen wird, dass sie mit den Regeln für 2010 auch zufrieden sind. Damit wäre für alle Seiten Zeit gewonnen, um alles ordentlich auszuarbeiten - andererseits dürfte es dann noch oft zugehangene Motorhomes zu sehen geben.