Nick, gestern hast Du gesagt, ihr habt noch viel Arbeit vor euch bis zum Qualifying - was habt ihr dabei heute erreicht?
Nick Heidfeld: Ja, das ist schon ein kleiner Vorteil hier, dass man einen Tag mehr zum Überlegen hat, wenn Probleme auftauchen, und wir haben das auch wirklich genutzt. Wir haben uns sehr viel Zeit genommen, mit den Ingenieuren, und wir haben auch einige Ideen, wir hoffen mal, dass uns das jetzt morgen weiter bringt. Die Theorie ist, dass es daran liegt, dass unser Auto hier die Reifen noch nicht richtig zum Arbeiten bringt, wie auch bei Toyota - und dass die Schritte, die wir da jetzt unternehmen, uns morgen auch wirklich weiter nach vorn bringen. Aber sicher wissen wir es natürlich erst nach dem Qualifying.

Wie weit blickst Du, gerade weil es hier auch nicht so perfekt zu laufen scheint, schon voraus auf Istanbul, wo ihr ja noch mal eine Menge neue Sachen haben werdet, vielleicht auf eine Trendwende hoffen könnt?
Nick Heidfeld: Da schaue ich schon sehr drauf, das muss ich zugeben. Vor allem, weil wir dann ja erstmals den Doppeldiffusor haben werden, der ja bei vielen anderen schon einen sehr großen Schritt bedeutet hat. Dazu noch ein paar andere Sachen, ja, das ist schon etwas, in das ich einige Erwartungen setze.

Der freie Freitag ist schon lange kein freier Freitag mehr, was hast Du außer den Meetings mit den Ingenieuren sonst noch so auf dem Programm gehabt heute?
Nick Heidfeld: Es wird schon immer mehr, das ist richtig. Ich hatte einiges an PR-Sachen zu tun, musste eine Menge Autogramme schreiben, und dann war ich auch noch mit RTL unterwegs und haben denen ein paar Stellen und Orte in Monaco gezeigt, an die ich mich so aus meiner Zeit, wo ich hier gewohnt habe, besonders erinnere.

Was waren das für Plätze?
Nick Heidfeld: Vor allem solche, die man sonst vielleicht nicht so sehr kennt, zum Beispiel die Rolltreppen, die verschiedene Teile der Stadt miteinander verbinden, verschiedene Straßen und Plätze. Und dann waren wir auch am Heliport, das hat man ja auch nicht überall, so einen Heliport mitten in der Stadt...

Nun liefen ja auch heute den ganzen Tag diese Meetings um Das Budgetcap - machst Du Dir auch Sorgen um deinen Arbeitsplatz 2010?
Nick Heidfeld: Ich mache mir schon Sorgen, nicht so sehr um meinen Arbeitsplatz, aber um die Formel 1 an sich, ob sie in dieser Form weiterbestehen wird, mit den besten Autos und den besten Fahrern. Ich habe ja in meiner Zeit hier schon einiges erlebt, aber das, was sich im Moment abspielt, ist sehr extrem. Natürlich verfolgt man das.

Ist es für Dich schon positiv, dass man zumindest mal so lange miteinander redet?
Nick Heidfeld: Das sehe ich neutral. Denn einerseits habe ich auch nicht erwartet, dass man sich da schnell einigt. Wenn so viele Leute mit so vielen Interessen miteinander reden, dann ist das normal, dass es länger dauert. Andererseits bin ich eigentlich grundsätzlich sowieso davon ausgegangen, dass man miteinander vernünftig spricht, also sehe ich das jetzt nicht als etwas Besonderes an.