Monaco ist wie der DFB-Pokal, es hat seine eigenen Gesetze. "Aber das heißt nicht, dass ein schlechtes Auto plötzlich ganz vorne herum fährt", stellt Nick Heidfeld klar. Dennoch: In Monaco spielt der Faktor Fahrer eine größere Rolle als bei anderen Rennen. "Ähnlich wie im Regen", betont Heidfeld. Erfahrung helfe vor allem beim Streckenlernen. "Bei der Abstimmung ist es weniger wichtig."

Das Setup ist aber umso wichtiger, weil nur eine gute Startposition ein gutes Ergebnis ermöglicht. "Deshalb schielen wir hier schon mehr aufs Quali-Setup als sonst, denn Überholen ist sehr schwierig", so Heidfeld. Bei der Strategie lohnt sich ebenfalls der eine oder andere Kniff. "In der Vergangenheit gab es oft Rennen, wo sich ein langer Stint oder ein Stopp ausgezahlt haben." Möglich wurde dies durch viele Safety-Car-Phasen.

Ausgelöst werden die SC-Phasen durch Fahrfehler. "Mit einem kleinen Fehler kann man das Auto zerstören", sagt Heidfeld. "Aber genauso gut kann ein kleiner Fehler so viel Zeit kosten, dass du hinten dran bist." Das typische Monaco-Bild mit maximaler Flügelanzahl wird es 2009 nicht mehr geben. "Man muss mehr Kompromisse eingehen, das Auto recht hoch einstellen, weil immer irgendwo ein Reifen in der Luft steht. Leider können wir nicht mehr so viele komische Zusatzflügel draufpacken, um mehr Abtrieb zu erzeugen."

Aber auch das Barcelona-Paket von BMW Sauber stimmt Heidfeld guten Mutes. "Ich glaube nicht, dass wir hier eine große Steigerung erzielen werden, weil wir nicht so viele Neuerungen dabei haben, aber wir haben kleinere Updates und ich erhoffe mir noch mehr beim übernächsten Rennen in Istanbul, wo wir eventuell mit KERS und hoffentlich auch dem Doppeldiffusor fahren werden."

Das Ziel sind Punkte. "Das ist immer unser Mindestziel." Die Hoffnung für den Rest der Saison liegt im Unterboden. "Das wird noch mal ein großer Schritt." Heidfeld glaubt übrigens nicht, dass sich das Kräfteverhältnis in Barcelona nicht verändert hat. "Toyota war deutlich schwächer, Ferrari dafür viel stärker als vorher", analysiert er. "Auch wir haben einen Fortschritt gemacht. Nur die Spitze mit Red Bull und Brawn GP ist gleich geblieben."