Es ist der verregnete Monaco Grand Prix 2008, wenige Runden vor Schluss. Adrian Sutil liegt im Force India sensationell auf Platz vier. Ausgerechnet Weltmeister Kimi Räikkönen verliert direkt hinter ihm fahrend nach dem Tunnel die Kontrolle über seinen Ferrari und schießt Sutil ab; der muss danach sein Auto parken und ein paar Tränen kullern lassen. All das ist ein Jahr her, der Deutsche hat den Augenblick aber nicht vergessen. "Das war einer der besten und schlechtesten Momente, das ist sicher. Es brauchte ein paar Wochen, um darüber hinwegzukommen und auch jetzt denke ich noch daran. Es ist immer ein bisschen da", sagte Sutil gegenüber Reuters.

Monaco im Regen war für Sutil schon im Jahr davor eine Strecke, wo er sich einen Namen machen konnte. 2007 fuhr er im Spyker Trainingsbestzeit am verregneten Samstagmorgen. Deswegen baut er auch dieses Jahr wieder auf schlechtes Wetter. "Wenn es wieder etwas Regen gibt, können wir vielleicht etwas Außergewöhnliches machen", meinte er. An der Strecke hat Sutil ohnehin nichts auszusetzen. Sie ist eng, die Absperrungen sind nahe, es gibt kaum einen Raum für Fehler, solche Herausforderungen mag er. "Man muss das Auto sehr gut kontrollieren, sich selbst sehr gut kontrollieren und man muss fehlerfrei sein. Dort kann man als Fahrer wirklich den Unterschied machen, wenn man vielleicht etwas mehr riskiert und Stadtkurse mag."

Deswegen ist Sutil auch der Ansicht, dass Monaco der Ort ist, wo sich zeigt, ob ein Fahrer gut ist oder nicht. "Wenn du dort ein gutes Rennen hast, ist das ein Zeichen, dass du ein schneller Fahrer bist." Punkte waren für Sutil seit Monaco 2008 übrigens wieder in sehr guter Reichweite. In China dieses Jahr fuhr er auf Platz sechs, vor Lewis Hamilton, als seine abgefahrenen Reifen das Auto nicht mehr auf der nassen Strecke halten konnten. "Ich hatte das gleiche Gefühl wie in Monaco. Es ist schwer zu glauben, wenn man da im Auto sitzt, es plötzlich verliert und alles ist vorbei." Druck will sich Sutil dieses Jahr in Monaco nicht machen, auch wenn einige vielleicht wieder etwas Besonderes erwarten. "Mir ist das egal. Wenn ich die Möglichkeit sehe, werde ich versuchen, sie zu ergreifen und dann sehen, was herauskommt."