Fernando Alonso weiß, dass der Renault noch einigermaßen zulegen muss, damit er wieder ganz vorne mitmischen kann. Dennoch ist er einstweilen zufrieden damit, dass solide Punkte geholt werden, so wie das bei seinem Heimrennen in Barcelona auch der Fall war. So wie auf Spanien freut sich der zweifache Weltmeister auch auf Monaco, wo er 2006 und 2007 den Sieg holen konnte. "Das ist definitiv jenes Rennen, das jeder Fahrer gewinnen will. Die erste Runde im freien Training am Donnerstag fühlt sich immer toll an, man muss sich neu einstellen, damit man sich an das Fahren auf den engen Straßen mit den Absperrungen wieder gewöhnt", erklärt der Spanier.

Ein Spaßfaktor bleibt in Monaco aber fast vollständig außen vor, denn Überholen ist im Fürstentum kaum möglich. Dafür gibt es keine Zeit zum Entspannen. "Vor allem ist Monaco aber eine Show für die Fans und Zuschauer, die wirklich nahe an die Autos kommen." Beim Überholproblem hilft das natürlich nicht, weswegen Alonso unbedingt so weit vorne wie möglich starten will. "Deswegen brauchen wir freie Fahrt im Qualifying, damit wir nicht im Verkehr hängen bleiben. Alle Teams bringen neue Pakete nach Monaco, weil die Strecke so ungewöhnlich ist und wir werden ein spezielles Setup nutzen, damit wir mit den Bodenwellen und engen Kurven klar kommen", meint Alonso, der sich wieder einen Punkteplatz zum Ziel gesetzt hat.

Piquet liebt die Atmosphäre

Nelson Piquet Jr. plant ähnliches, will aber vor allem bei unvorhergesehenen Zwischenfällen auf der Lauer liegen, um seinen Nutzen daraus zu ziehen. Das Wochenende in Monaco schätzt er so wie sein Teamkollege. "Es ist wahrscheinlich das berühmteste Rennen der Welt und es fühlt sich toll an, dort zu fahren. Es gibt die ganze Woche vor dem Rennen eine tolle Atmosphäre und es ist einer jener Grands Prix, wo die Fans nahe zum Team kommen", sagt er. Wie Alonso will Piquet vor allem im Qualifying weit vorne sein, damit im Rennen die Strategie aufgeht. Was er dort zu tun hat, weiß er: "Die Straßen sind so eng und die Mauern so nahe, da darf man es sich nicht erlauben, die Konzentration nur eine Sekunde zu verlieren oder einen Fehler zu machen."

Damit das Rennen etwas leichter wird, hofft Renault-Technikdirektor Bob Bell, dass in Monaco nicht das gleiche passiert wie in Barcelona, wo im letzten Teil des Qualifyings die Leistung nicht ganz stimmte. Im Rennen lief es dann, weswegen er mit den Ergebnissen auch recht zufrieden war. "Wir wussten, dass wir nicht an die Spitze springen würden, aber wir wollten die Lücke zur Spitze verkleinern und ich denke, das haben wir getan", erklärt er. Besonders stolz ist Bell darauf, dass es bei Renault zu gelingen scheint, schneller voranzukommen als die Konkurrenz, so wie das schon in der zweiten Hälfte 2008 der Fall war. "Wir sind dieses Jahr in einer ähnlichen Position, aber es ist jetzt mit den Einschränkungen bei Windkanal, CFD und Testfahrten noch schwerer."

Kleine Updates

Trotzdem wird es auch in Monaco ein paar kleine Updates geben, da der Stadtkurs einfach ein etwas verändertes Paket verlangt. "Man braucht zum Beispiel den größten Lenkeinschlag von allen Strecken, die wir besuchen. Es wird nicht so ein großer Schritt wie in Barcelona, aber wir hoffen darauf, etwas mehr Leistung auf das Auto zu bringen, um die Lücke nach vorne weiter zu verkleinern." Während des Wochenendes wird es auch keine leichte Aufgabe für das Team, da der Platz in Monaco immer sehr beschränkt ist. Das tut Bells Vorfreude aber keinen Abbruch, da er sich wie seine Fahrer auf die Strecke freut. Er weiß aber, dass es viel Arbeit geben könnte. "Da der Raum für Fehler so klein ist, sehen wir im Rennen oft Safety Cars, also müssen wir bereit sein, schnell zu reagieren, damit wir die Möglichkeiten bestmöglich nutzen."