Auch wenn das Meeting zwischen Max Mosley, Bernie Ecclestone und den Teams vergangenen Freitag in London ohne Ergebnis blieb, es gab zumindest von allen Seiten die Bestätigung, dass das umstrittene Zweiklassen-Reglement für 2010 wohl wieder gestrichen wird. Die Budget-Grenze soll aber bleiben, nur ihre Höhe müsse vielleicht noch etwas angepasst werden. Aus diesem Grund sieht Frank Williams eine Lösung in dem Streit auch nahe, da es seiner Meinung nach mittlerweile genug Gemeinsamkeiten in den Wünschen aller Seiten gibt, dass sich eine Einigung ergeben sollte.

"Wir haben noch Arbeit untereinander zu machen", sagte der Teamchef der Daily Mail. "Ich sehe aber niemanden, der für ein Antreten kommendes Jahr nicht vorbereitet ist." Damit spielte Williams vor allem auf Ferrari, Red Bull, Toro Rosso und Renault an, die aufgrund des Zweiklassen-Reglements offen mit Ausstieg drohten. Williams war als unabhängiges Team ohnehin immer ein Anhänger der Budget-Grenze, wobei auch Frank Williams selbst betonte, dass alle unter gleichem Reglement fahren sollten.

Ein Streitpunkt, der nach wie vor auszusortieren ist, bleibt die Art und Weise, wie die FIA die umstrittenen Regeln eingeführt hat. Der Frust darüber, dass die Budget-Grenze in der außerordentlichen WMSC-Sitzung beschlossen wurde, in der es eigentlich um die Verfehlungen von McLaren in Melbourne ging, sitzt weiter tief. Zudem ärgert sich die Teamvereinigung FOTA, dass ihre eigenen Sparpläne ignoriert wurden. Ferrari wird am Dienstag versuchen, vor einem französischen Gericht eine einstweilige Verfügung durchzusetzen, um das neue Reglement auszuhebeln. Dabei pocht der Rennstall auf ein Veto-Recht, das ihm von der FIA eingeräumt wurde. Mosley hatte zuletzt betont, dass dieses Recht mittlerweile verwirkt sei.

So argumentierte der FIA-Präsident, dass die nötige Loyalität, die für die Einräumung des Vetos verlangt wurde, nicht mehr vorhanden sei. "Sie waren in einer Position, wo sie alles hatten, was sie unter dem alten Concorde Agreement von 1998 hatten", meinte Mosley. Durch die Gründung der FOTA, der Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo vorsteht, habe man die Abmachung mit der FIA aber gebrochen. "Einfach gesagt, sie zogen sich durch die Formung der FOTA [aus der Abmachung] zurück. Sie hätten immer loyal zur FIA sein sollen, mit uns arbeiten und kooperieren sollen", betonte Mosley.