Max Mosley glaubt nicht, dass die Formel 1 auf eine Krise zusteuert, weil einige Teams sich aus ihr zurückziehen könnten, da sie mit einem Zweiklassen-Reglement nicht zufrieden sind. Er wollte auch angesichts der ergebnislosen Verhandlungen zwischen ihm und den Teams am Freitag nicht besorgt sein. Er glaubte, dass Teams wie Toyota, Renault, Red Bull oder Ferrari ihre Pläne zum Ausstieg nicht in die Tat umsetzen werden. Dabei sah er sich auch dadurch bestätigt, dass Ferrari durch den Weg über französische Gerichte die Budget-Grenze und das dazugehörige Reglement wieder kippen will. Das sei ein klares Zeichen, dass der Rennstall bleiben wolle.

Krise sah er in jedem Fall keine, eine Verschiebung der Einschreibe-Frist war für ihn aber auch keine Option. "Wir sind da voll mit der Deadline für die neuen Teams konfrontiert und wenn ein neues Team in die F1 kommt, dann muss es wissen, dass es einen Platz hat und dabei ist. Wir haben es schon spät angesetzt und deswegen ist es notwendig, eine absolute Deadline zu haben. Das wurde gemacht, sie werden einen Platz beantragen, wir werden die Einschreibungen ansehen und eine Entscheidung treffen. Es mag vielleicht ein paar freie Plätze geben und andere Teams könnten dann später entscheiden mitzumachen oder nicht", sagte er. Sollte es überhaupt eine Krise geben, dann sei genug Zeit bis Melbourne 2010.

Viele Interessenten

Mosley meinte weiter, dass es viele Interessenten für einen Einstieg in die Formel 1 gebe, und einige davon seien auch durchaus ernst zu nehmen. "Das Problem ist, dass es mehr ernsthafte Teams geben wird als die drei potentiellen Plätze, sollten alle existierenden Teams mitmachen. Wir werden uns das also ansehen." Sollte Ferrari sich tatsächlich nicht einschreiben, dann wäre er geschockt, gestand Mosley. Denn einerseits hätten sie gesagt, sie würden gehen, andererseits wollen sie einen Gerichtsbeschluss erwirken und die Regeln ändern. "Wenn sie gehen, dann würde man meinen, dass sie einfach gehen. Aber so oder so, das wird für den Großteil des Jahres, oder die nächsten zehn Monate, kein Thema", meinte er.

Gleichzeitig kündigte er aber auch gleich an, dass bestehende Teams, die sich nicht rechtzeitig bis 29. Mai einschreiben, riskieren, aus dem Sport zu fliegen, sollten sich genug Interessenten finden. "Das könnte passieren. Es ist so, wenn sie sich nicht einschreiben, kann man annehmen, dass einige aufhören oder etwas Anderes machen - sie gehen nach Le Mans mit einem Dieselmotor oder nach Indianapolis mit einem Honda-Motor. Es ist alles möglich."