Wie verlief das Spanien-Wochenende für Dich?
Timo Glock: Es war ein schwieriges Wochenende und am Ende war ich sehr enttäuscht. Wir haben uns alle mehr in Spanien erhofft. Platz zehn lag weit hinter unseren Erwartungen. Sicherlich war unsere Performance im Rennen nicht auf dem hohen Standard wie in den früheren Rennen, aber wir arbeiten hart, um in den nächsten Rennen dort wieder hinzu gelangen.

Wie lautet dein Fazit zum Update in Spanien?
Timo Glock: Die Jungs in Köln haben unglaublich hart gearbeitet, um einige Updates für das Auto vorzubereiten. Ich bin dankbar für Ihren Einsatz. Wir hatten einige mechanische und aerodynamische Verbesserungen, die wir am Freitag getestet haben. Wegen dem Testverbot lief die Arbeit etwas anders für uns ab. Wir haben die neuen Teile am Freitag getestet, wir hatten viel zu tun. Wir haben am Setup, den Reifen und der Strategie gearbeitet. Am Ende haben wir uns entschieden, die neuen aerodynamischen Teile nicht einzusetzen. Aber wir hatten einige mechanische Teile am Auto.

Bist du besorgt, dass andere Teams vielleicht einen größeren Schritt nach vorne gemacht haben?
Timo Glock: In Spanien sah es so aus als hätten wir an Boden verloren. Aber das Team pusht sehr hart, um das Auto weiterzuentwickeln. In den nächsten Rennen werden weitere Updates folgen. Im vergangenen Jahr haben wir uns kontinuierlich im Laufe der Saison verbessert. Das letzte Rennen war eines unserer besten Rennen, was bedeutet, dass wir in der Lage sind die Lücke während der Saison zu schließen. Das ist nun einmal ein Wettbewerb und manchmal laufen die Dinge nicht wie erwartet. Wir wissen, dass wir unser Auto in jedem Bereich kontinuierlich weiterentwickeln müssen, denn die anderen Teams machen das Gleiche. Wir haben den Willen und das Potenzial dazu.

Nach Platz sechs im Qualifying sah die Welt noch in Ordnung aus, was passierte im Rennen?
Timo Glock: Wir hatten eine aggressive Strategie. Wir haben von der dritten Startreihe aus uns definitiv erwartet in den Punkten zu landen, aber leider liefen die Dinge am Start schief. Ich kam nicht gut weg und verlor einige Positionen, dann war der Unfall in Kurve zwei mit Jarno. Danach steckte ich hinter Nico [Rosberg] fest. Ich hätte schneller fahren können, aber ich kam nicht nah genug an ihn heran, um ihn zu überholen.

War es im Rennen möglich zu Überholen?
Timo Glock: Überholen war sehr schwierig. Jedes Mal, wenn ich in den Windschatten von Nico fuhr, wurden meine Reifen schlechter. Deshalb kam ich nicht nah genug an ihn heran. Am Ende des Rennens konnte ich noch einmal Druck auf Lewis [Hamilton] ausüben, aber bei ihm war es dieselbe Situation. Ich war schneller als er, aber Überholen war sehr, sehr schwierig.

Deine Erwatungen für Monaco?
Timo Glock: Unser Ziel sind Punkte und hoffentlich können wir um das Podium mitkämpfen. Ich hoffe, dass ich ein unkompliziertes Rennwochenende habe. Bisher bin ich zwei Mal aus der Box gestartet oder hatte Probleme mit dem Wetter. Man kann sagen, ich hatte einen interessanten Saisonstart.

Ist Monaco ein spezielles Rennen für Dich?
Timo Glock: Ich mag Monaco sehr, aber eine meiner stärksten Erinnerungen an Monaco bringt gemischte Gefühle hoch. Als ich 2006 nach Europa kam, um in der GP2 zu fahren, hatte ich nicht das beste Auto im Feld. Ich hatte einen harten Saisonstart und in Monaco kämpfte ich mich von Platz 17 auf vier vor. Alles sah gut aus, doch dann hatte ich ein Getriebeproblem. Das war ein schlimmer Moment für mich, denn ich hab mich damals ernsthaft gefragt, ob ich es jemals in die Formel 1 schaffen würde. Glücklicherweise bekam ich dank dieser guten Performance ein Angebot von iSport. Ich beendete mein erstes Rennen als Zweiter und alles veränderte sich.