In den nächsten Tagen werden sich die FIA und die FOTA in London an einen Tisch setzen, um über die geplante Budgetobergrenze ab 2010 zu sprechen. Tony Purnell, technischer Berater der FIA, hat in Barcelona mit den Teams gesprochen und ist zuversichtlich, dass man eine Lösung finden wird. "Ich bin optimistisch. Wann immer Änderungen anstanden, glaubten die Teams, es sei der Weltuntergang: Parc Ferme, das Einfrieren der Motoren, der Wechsel von V10 zu V8 oder KERS", erklärte Purnell.

"Jedes Mal gab es Teams, die behaupteten, dass die Formel 1 sich auflösen würde. Deshalb ist die FIA resistent gegen die momentane Hysterie. Die Leute mögen einfach keine Veränderung", verriet Purnell gegenüber Autosport. Purnell ist optimistisch, dass man sich mit den Teams auf einen Deal einigen kann, allerdings würde man sich nicht von Ausstiegsdrohungen beeinflussen lassen.

Drohung von Toyota und Red Bull

Toyota und Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz kündigten abseits des Spanien-GP an, dass man sich für 2010 nicht einschreiben wird, sollten sich die Regeln ändern. Weitere Teams sollen diesem Beispiel folgen wollen. In London wollen die Teams versuchen die FIA zu besänftigen und die Grenze von 40 Millionen Pfund nach oben zu korrigieren, doch laut Purnell sträubt sich die FIA gegen eine Anhebung der Grenze. FIA-Präsident Max Mosley befürchtet, dass durch eine höhere Budgetgrenze mögliche Interessenten verschreckt werden.

"Die Sache ist ein gewaltiger Balanceakt. Einerseits wollen wir die Formel 1 für neue Teams attraktiver machen, andererseits ist das für die Hersteller ein großer Schnitt. Die FIA fungiert als Regulator und muss das Gesamtbild im Auge behalten", erklärte Purnell. Es sei an der Zeit eine schwierige Entscheidung zu treffen. "Im Scheinwerferlicht sitzen und abwarten, wird nicht funktionieren. Die Top-Teams müssen sich auf eine massive Änderung einstellen. Etwas zu machen, bedeutet immer ein Risiko. Aber nichts zu machen, ist ein inakzeptables Risiko", stellte Purnell klar.