Die Lehre vom Verkehr

Wenn es nichts zu berichten gibt, werden immer wieder gerne Geschichten über angeblich zu schnelle F1-Piloten herausgekramt, und zwar zu schnell auf öffentlichen Straßen. So sollte Lewis Hamilton geblitzt worden sein, obwohl er eigentlich in einem ganz anderen Land war. Timo Glock ist so etwas noch nie passiert. "Ich habe nur einmal einen Strafzettel fürs Fahrrad fahren bekommen", verriet er im Motorsport-Magazin. "Damals bin ich aus Versehen bei Rot über die Ampel gefahren. Leider hat die Polizei genau um die Ecke gestanden."

Die Lehre von den Katalanen

Jenson gibt Jessica viel Grund zur Freude., Foto: Sutton
Jenson gibt Jessica viel Grund zur Freude., Foto: Sutton

Adrian Sutil ist gerne in Barcelona. Von der Stadt bekommt er zwar nie viel mit, aber leben lässt es sich in den Hotels auch - außer es ist gerade Champions League Halbfinale mit dem FC Barcelona. "Ich habe etwas länger auf mein Abendessen warten müssen, weil die ganze Hotelcrew vor dem Fernseher saß."

Die Lehre von Hollywood

Früher wurde Jenson Button mit James Bond verglichen. Doch JB ist kein Geheimagent im Dienste Ihrer Majestät, er ist ein wahrer Terminator: Vier von fünf Rennen hat er gewonnen. Das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen von Sony Pictures, die auf dem Brawn Boliden für den neuesten Terminator-Streifen warben. Vielleicht wusste das Rubens Barrichello schon in Melbourne, wo er vor allem durch seine harten Ramboaktionen auffiel - vielleicht hatte da aber auch bereits die Maschine die Kontrolle übernommen...

Die Lehre vom Funk

Sebastian Vettel macht bekanntlich gerne mal einen lustigen Spruch, selbst im Funk. Doch im Freitagstraining war selbst er sprachlos: "Es war ein normaler Freitag, abgesehen davon, dass ich einmal ein Funkproblem hatte. Ich glaube, ein spanischer Taxifahrer sprach mit mir."

Die Lehre vom Reglement

Trau deinen Augen nicht und schon gar nicht, wenn sie ein Formel-1-Reglement begutachten. Darin werden zwar Neuerungen im Vergleich zum Vorjahr - und das können bekanntlich viele, sogar sehr viele sein - rosa markiert, aber manchmal auch nicht. So geschehen mit dem umstrittenen Sieg-System von Bernie Ecclestone, dass nach der WMSC-Sitzung unmarkiert ins neue Regelwerk aufgenommen worden war. Einige Tage später verschwand es aus selbigem wieder, ebenso unauffällig wie es sich hineingeschmuggelt hatte. Eben war Artikel 6.1 noch nach Bernies Geschmack, über Nacht war es plötzlich nicht mehr. Das Leben wäre so einfach, wenn man nicht viel zu viele verschiedene Reglementversionen auf der Festplatte herumliegen hätte.

Die Lehre vom Verstand

Viele Regeländerungen der letzten Jahre ließen einen Großteil der Beobachter nur mit dem Kopf schütteln. Das ist bei den neuesten Vorschlägen nicht anders. "Hoffentlich setzt sich der gesunde Menschenverstand durch", betete John Howett. "Wir machen uns aber immer mehr Sorgen, ob der gesunde Menschenverstand überhaupt existiert."

Die Lehre für Nicole

Lewis Hamilton braucht derzeit den Beistand seiner Freundin Nicole Scherzinger. Denn auf der Strecke ist sein Team ebenso weit weg von Siegen von Los Angeles von Stevenage. Für die Sängerin ist das ebenso eine neue Erfahrung wie für den Weltmeister. "Sie kennt das wahrscheinlich noch gar nicht, wenn Lewis weiter hinten ist", scherzte Kai Ebel, "und wird aus Versehen zum Siegerpodest gerannt sein, wo Lewis dann gar nicht war."

Die Lehre vom Kuchen

Nicole und Lewis haben derzeit das Nachsehen., Foto: Sutton
Nicole und Lewis haben derzeit das Nachsehen., Foto: Sutton

Regelrechte Schauermärchen wurden im Winter über Hungerhaken und abgemagerte F1-Piloten erzählt. Die Fahrer wiesen dies ins Reich der Fabeln, schließlich hätten sie gerne abgenommen. Wie schnell sich der Mensch das einreden lässt, bewies Nick Heidfeld an seinem Geburtstag in Barcelona: "Ich habe mir heute Früh keinen Geburtstagskuchen geleistet", verriet er uns. Das sei er jetzt so gewohnt.

"Ich bin seit Monaten auf Diät. Derzeit achte ich nicht mehr ganz so streng darauf, weil ich nicht noch mehr Gewicht verlieren möchte. Aber so ein richtig fettiges Stück Kuchen zu essen, fällt mir noch schwer." Was auch immer die F1-Teams ihren Fahrern einreden, es wirkt besser als jeder Ernährungspsychologe.

Die Lehre von der Luft

Wie verklickere ich einer Gruppe von Journalisten und am besten auch noch deren Leserschar, warum das eigene Auto so verdammt langsam ist, obwohl es vor einem Jahr noch das Beste war? Dieser Frage sieht sich Norbert Haug schon seit Saisonbeginn gegenüber. In Barcelona versuchte er sich mit der spaßig, bildhaften Erklärungsmethode: "Die Luft kommt vorne am Auto an und denkt sich: Das sieht aber ganz anders aus. Dadurch ist sie verwirrt und denkt sich: Wo gehe ich jetzt hin?" Das verursache böse Turbulenzen. "Kaum ist die Luft über das Auto drüber, sagt sie sich wieder: Huch, der Heckflügel ist ja auch schmaler - wie soll ich jetzt Abtrieb generieren?" Noch besser wäre es, wenn sich das nicht die Luft fragen würde, sondern die McLaren-Aerodynamiker.