Pat, viele der Regeländerungen vor dieser Saison zielten darauf ab, das Überholen zu erleichtern. Finden Sie, dass dies gelungen ist?
Pat Symonds: Das lässt sich noch nicht wirklich beurteilen. Wir hatten einige Regenrennen, dazu Melbourne als sehr untypische Strecke, die keine allgemeingültigen Schlüsse zulässt. Ich war ein paar Mal ziemlich beeindruckt von der Art und Weise, wie uns die Brawn-Fahrzeuge überholt haben. Vielleicht liegt das an der neuen Aerodynamik, vielleicht sind sie auch einfach so viel schneller als wir. Fest steht allerdings schon jetzt, dass es einfacher geworden ist, einem Gegner dichtauf zu folgen.

Es hieß, den neuen Diffusor bereits in Shanghai einsatzbereit zu haben, sei ein Kraftakt von Renault gewesen. Stimmt das?
Pat Symonds: Auf jeden Fall, dahinter steckte enorme Arbeit. Alle Mitarbeiter in allen Abteilungen in Enstone - von der Aerodynamik über die Entwicklung bis hin zur Fertigung - haben alle Register gezogen, um das zu schaffen. Dazu kommt: Du kannst nicht einfach einen neuen Diffusor ans Auto schrauben und hoffen, dass er auf Anhieb funktioniert. Es braucht etwas Zeit zu verstehen, wie er arbeitet. Und ihn soweit zu entwickeln, dass wir sagen können, es war die Zeit und die Investitionen wert, dauert noch mal länger. Aus diesen Gründen halte ich es für eine fantastische Leistung des Teams, dass der Diffusor schon in China einsatzbereit war und uns einen Vorteil verschaffte.

Was halten Sie von dem jetzt verabschiedeten Plan der FIA, den Teams ab 2010 entweder ein freies Budget oder eine Obergrenze, dafür aber technische Freiheiten, zuzugestehen?
Pat Symonds: Solange ich mich erinnern kann, haben Meisterschaften mit zwei verschiedenen Reglements noch nie funktioniert. Das zeigt sich heute bei den Touren- und Sportwagen, wo versucht wird, Diesel und Benziner anzugleichen, oder damals, als in der Formel 1 noch Turbos und Sauger gleichzeitig erlaubt waren. Ich möchte betonen, dass wir die Idee der Budgetdeckelung nicht grundsätzlich ablehnen. Ich glaube, wir alle begrüßen das Ziel, weniger Geld auszugeben. Abweichende Meinungen gibt es aber bei den Fragen, welche Obergrenze sinnvoll ist und wie schnell sie eingeführt werden soll. Wir halten es für wichtig, dass der Übergang zu einer kosteneffizienten Formel 1 so sanft wie möglich erfolgt.