Wenn es darum geht, wer in diesem Jahr den Titel in der Formel 1 holt, dann glaubt Flavio Briatore, dass es nur mehr sehr unwahrscheinlich ist, dass der Weltmeister nicht in einem Brawn GP sitzen wird. Die Gründe dafür sind recht einfach. "Einmal ist Brawn gut finanziert. Die können problemlos ihr Gesamtkonzept weiterentwickeln. Für die Konkurrenz ist das ein Problem, wir können ja nicht einfach in den Supermarkt gehen, einen Diffusor kaufen und ihn ans Auto schrauben. Um so ein Teil einzusetzen, muss man das ganze Auto umbauen. Das braucht Zeit", erklärte er der Welt am Sonntag. Das beste Auto hat Brawn GP nach Briatores Meinung aktuell aber nicht.

Auf der technischen Pole Position sah der Italiener Red Bull. "Für mich gewinnt das Auto auch ohne diesen Doppel-Diffusor Grands Prix. Es wird auch das einzige Auto sein, das bis Saisonende mit Brawn um den Titel kämpft. Und das tut mir ein bisschen weh." Denn durch die Stärke von Red Bull kann Briatore klar erkennen, welche Fehler sein eigenes Team vor der Saison gemacht hat. Die Formel 1 sah er aber momentan ohnehin auf den Kopf gestellt. "Man muss sich das vorstellen: Red Bull fährt uns mit unserem eigenen Motor davon! Brawn erledigt das mit dem Mercedes-Motor und Toro Rosso hat mit dem Ferrari-Triebwerk mehr WM-Punkte als Ferrari."

Briatore war nur über einen Umstand wirklich glücklich: dass die Siege nach dem Einspruch der FOTA in dieser Saison nicht über den Titel entscheiden. Wäre dem so gewesen, wäre für den Renault-Teamchef die Saison bereits gelaufen und Button gar nicht mehr einzuholen.