Sie sind angetreten, um sich gegenseitig jeden Tag ein bisschen zu verbessern. Fünf Deutsche und ein Schweizer glauben, dass sie mit der US-Schwaben-Methode am besten fahren. Für den Europaauftakt bauten sie deshalb alles um. Aus dem Normalzustand wurde durch unzählige Updates ein waschechtes Leistungszentrum mit Rundumbetreuung.

Sogar Buddhas wurden auf dem Dach aufgestellt. Doch die verschwanden schon nach wenigen Tagen wieder. Eigentlich sollten sie eine wohlige Atmosphäre schaffen, aber der Starrummel war einfach zu groß. Ein Italiener stubste sie eiskalt vom Dach in den Sand. "Ich sah wie etwas in mich flog", war Adrian ganz erschüttert. "Es hatte sich auf der Innenseite gedreht und war plötzlich vor mir - ich konnte nichts mehr machen."

Beherrschung bitte: Finger weg vom Yoga-Kuchen!, Foto: Sutton
Beherrschung bitte: Finger weg vom Yoga-Kuchen!, Foto: Sutton

Timo überstand das ganze Buddha-Chaos unbeschadet. Doch die Freude hielt nicht lange an. Er hing fest und kam einfach nicht an seinem Kontrahenten vorbei. Statt der Nummer 1 war er plötzlich nur noch die 10 und saß auf der Ersatzbank außerhalb der Punkte. "Jedes Mal wenn ich nah dran war, ließen meine Reifen nach. Aber selbst bei freier Luft war es heute nicht perfekt."

Ein ähnliches Schicksal ereilte Nico. Er ist eigentlich der geborene Kapitän. Nur irgendwie wollen die Leistungen nicht immer dazu passen - so fand auch er sich plötzlich brummend neben dem Spielfeld wieder. "Was soll ich machen? Ich wurde rausgedrängt und kann nichts dafür", beklagte er sich. Von Demontage war die Rede. Irgendwann durfte er dann doch wieder mitwirken. Und siehe da - es klappte zumindest halbwegs: "Ein Punkt ist immer schön, auch wenn viel mehr drin war."

Eine Berührung und das war es für Sebastien., Foto: Sutton
Eine Berührung und das war es für Sebastien., Foto: Sutton

Die schwäbische US-Lehre sieht ein schnelles Spiel mit nur einer Berührung vor. One Touch heißt das wohl. Sebastien wollte das gleich mit seinem Mannschaftskameraden umsetzen. Aber irgendwas haben sie mit den Berührungen falsch verstanden: "Ich flog über das hintere Ende meines Teamkollegen und dachte, ich würde auf der anderen Seite landen. Keine Ahnung wie das passieren konnte", war der französische Flügelflitzer mit der schnellen Spielweise völlig überfordert.

Damit sich das nicht wiederholt, bekam Nick rigoros Yoga-Kurse verordnet. Aber auch diesmal lief etwas schief. Er verwechselte Yoga mit Joghurt und blieb den Stunden fern. "Ich habe es mir heute Früh nicht geleistet", erklärte er. "Ich habe kein Stück gegessen. Ich bin seit Monaten auf Diät. So ein richtig fettiges Stück Kuchen zu essen, fällt mir noch schwer."

Aber Buddhas, Yoga und One Touch sind nur die Hälfte des schwäbisch-amerikanischen Übels. Bei Sebastian mangelte es auch an den passenden taktischen Anweisungen. "Es war das alte Spiel", sagt er. "Ich bin ran gefahren, da haben die Reifen schnell abgebaut, also ließ ich mich wieder zurückfallen." Jetzt hätte er sich die richtigen Hinweise von der Seitenlinie gewünscht. Die blieben aber aus. "Wir hätten wohl ein bisschen spielen sollen, um da einen Unterschied zu machen." In so einem Fall muss dann meistens ein Feuerwehrmann herhalten. Und der Jupp machte seine Sache gut: "Als ich vorbei war, war das fast sofort wie ein völlig anderes Auto. Von daher, schade."