Zufrieden war Nico Rosberg auch ein paar Stunden nach dem Barcelona-Qualifying noch mit seiner Leistung und der des Teams. Denn der Williams-Pilot machte daran auch aus, dass es seinem Arbeitgeber in diesem Jahr besser zu gelingen scheint, die Entwicklung-Schritte der Konkurrenz mitzugehen. "Ich bin happy, denn wir waren in Q2 Siebter, drei Zehntel hinter der Spitze. Barrichello ist auch zwei Reifensätze gefahren. Das heißt, wir haben gute Arbeit geleistet und sind weiterhin da vorne. Das hier ist von der Vergangenheit her gesehen keine Williams-Strecke. Da muss man generell sagen, das ist positiv", erklärte der Deutsche.

Brawn GP und Red Bull sah er dennoch klar voraus und Ferrari hatte auch nach Rosbergs Meinung einen enormen Schritt gemacht. Doch er wollte erst abwarten. "Man muss schauen, wie stark KERS hier ist und woanders - beispielsweise in der Türkei oder Monaco. Es kann sein, dass KERS hier und in Bahrain gut ist und woanders weniger", sagte er. Williams sah er momentan so um die Positionen acht, neun oder zehn, hatte nach dem Bahrain-Wochenende aber schlimmeres befürchtet. "Wir haben den Anschluss gehalten. In Q2 waren wir echt überdurchschnittlich gut. Ich bin am heutigen Tag positiv gestimmt. Ich hoffe, dass wir mit der Entwicklung dieses Jahr vielleicht gut mithalten können. Barcelona ist für alle Teams ein Meilenstein und wir sahen hier besser aus als im vorigen Rennen. Wir haben morgen sehr gute Chancen auf Punkte und sind schwerer als manch anderer. Mal schauen."

Ein Feuerwerk in Monaco

Gleichzeitig wusste er, dass aktuell und wohl auch in den meisten kommenden Rennen nicht mehr als Punkte drin sein werden. Frustriert war er deswegen aber nicht. "Ich komme vom vorigen Jahr, als ich als 15. qualifiziert war. Da ist der Frust dann nicht so groß, wenn ich um Punkte kämpfen kann. Das ist ein Fortschritt für das ganze Team und wir haben große Teams hinter uns gelassen. McLaren und BMW sind hinter uns", meinte Rosberg, gestand aber, dass die noch einen großen Sprung machen können. Für Monaco kündigte er von seiner Seite aus aber schon einmal Großes an, dort werde es ein Feuerwerk geben. "Da gibt es mehr als nur Punkte und danach ist wieder der Kampf um Punkte angesagt."

Sollte diese Position in Punktereichweite gehalten werden, wäre das für Rosberg aber schon in Ordnung. Denn die Weiterentwicklung war in den vergangenen Jahren nicht so die Stärke von Williams, dieses Jahr scheint es zu funktionieren. "Wir sind heute mit gebrauchten Option-Reifen im Qualifying auf P9. Das heißt, wir können morgen wirklich auf Punkte gehen. Wir werden einen super Start haben, dort zwei Positionen gutmachen und dann sind wir gut dabei", betonte er. Beim Start so sicher war er sich, weil der bei den bisherigen Rennen immer gut funktioniert hat. Zudem steht er auf der sauberen Seite, was auch hilft.

Es wird sich noch einiges bewegen

Besonders fasziniert war Rosberg aber von der Tatsache, wie eng es dieses Jahr zugeht. Er rechnete damit, dass es auch weiter Verschiebungen geben wird. "Die Entwicklung ist so groß, da wird sich noch einiges bewegen. Das hat man jetzt bei Ferrari gesehen: Wenn solche Riesenschritte möglich sind, wird das wirklich eine interessante Saison - und sie ist noch lang." Über Ferrari musste sich Rosberg aber auch ein wenig wundern, denn bei Kimi Räikkönen seien sie doch ein wenig zu selbstsicher gewesen. "Das ist ungünstig für sie. Die haben hier einen schönen Sprung gemacht und jetzt ist nur einer vorne."