Fernando Alonsos Schwächeanfall nach dem Bahrain GP hat die Diskussionen um F1-Fliegengewichte und abgemagerte Fahrer neu entfacht. Bereits im Winter wurde über magersüchtige Piloten spekuliert, die zu Gunsten einer besseren Gewichtsverteilung stark abnahmen.

Für die Saison 2010 schreibt die FIA mit 620 kg Mindestgewicht schwerere Fahrzeuge vor. Dadurch sollen die Nachteile für schwerere und größere Fahrer abgeschwächt werden. Denn die können in dieser Saison wegen des Zusatzgewichts von KERS keine Gewichte mehr zur besseren Balance im Auto verschieben.

"Aber auch bei 620 kg kann der eine mehr und der andere weniger Gewicht verschieben", warnt Adrian Sutil im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Es wird dann immer Unterschiede geben, weil manche Fahrer 20 kg leichter sind als andere." Aus seiner Sicht gibt es nur eine faire Lösung: Man sollte den Fahrer, den Helm und den Sitz gemeinsam wiegen. "Eigentlich ist das ganz einfach", sagt er.

Ross Brawn erklärt, warum dieser Weg dann doch nicht so einfach umzusetzen ist: "Es wird niemals eine absolute Gleichheit geben", sagt Brawn. "Ein großer Fahrer sollte stärker sein, mehr Kraft haben und das Auto über einen längeren Zeitraum präziser fahren können."

Klar mache es das aktuelle Reglement in diesem Jahr größeren und schweren Fahrern schwierig, aber Brawn sieht zwei entscheidende Veränderungen für 2010: "Das Mindestgewicht und die schmaleren Vorderreifen." Derzeit zwingen die breiteren Vorderreifen und der veränderte Schwerpunkt durch die Integration von KERS die Teams dazu, eine unnormale Gewichtsverteilung einzusetzen.

"Im nächsten Jahr werden die Reifen vorne 25 mm schmaler sein", bestätigt Patrick Head. "Dadurch sollte das Problem behoben werden." Das glaubt auch Brawn: "Mit diesen Regeln werden große Fahrer nicht mehr benachteiligt. Sie sind stärker und sollten Vorteile haben."