Heikki Kovalainen geht das Rennen in Barcelona mit gebremster Hoffnung an. "Wir haben keine großen Änderungen am Auto. Zwar haben wir am Unterboden Verbesserungen, einen richtigen Doppeldiffusor, und der Frontflügel wurde leicht verändert", sagte der Finne. "Aber trotzdem könnte es rückwärts gehen im Vergleich zur Konkurrenz, denn alle bringen hier neue Teile. Aber natürlich hoffe ich, dass ich mich irre und es in die richtige Richtung geht. Das Auto sollte aber etwas besseren Grip haben - und die Rundenzeit ein paar Zehntel schneller sein."

Gleichwohl bestätigt er, dass das Auto bisher große Schritte gemacht hat. "Das sagt auch das Popometer, wenn ich im Auto sitze", sagt Kovalainen. "Wir haben mehr Grip und weniger Probleme."

Dennoch ist er sich immer noch nicht sicher, ob aus dem im Winter so missratenen Auto jemals ein Auto wird, das um Siege kämpft. "Das ist immer noch offen", meint Kovalainen. "Das Team hat tollen Job gemacht, aber ich bin immer noch nicht voll überzeugt, dass es noch für Siege reicht, denn trotz der aerodynamischen Verbesserungen ist das Auto immer noch nicht so, wie es sein sollte. Und irgendwann flacht die Entwicklungskurve zwangsläufig ab, vor allem, weil die Regeln auch bei der Arbeit im Windkanal Beschränkungen vorsehen. Bei so kleinen Unterschieden würden selbst leichte Verbesserungen viele Plätze bringen, aber das sind immer die schwierigsten Zehntel."

Das Rennen in Barcelona hat Kovalainen einen Tag lang im Simulator geübt. "Das hilft, obwohl das Gefühl im Simulator nicht ganz so authentisch ist wie im richtigen Auto", sagt Kovalainen. "Aber wenn man dann die Zeiten im Simulator und auf der Strecke vergleicht, dann sind sie schon sehr nah aneinander. Ich bin gespannt, wie es morgen auf der Strecke aussieht. Es wird ein Tag voller Arbeit."

Das letzte Rennen, mit dem Kovalainen voll zufrieden ist, war der chinesische Grand Prix. Aber auch da sieht der Finne Möglichkeiten, das Resultat durch bessere Strategie zu verbessern. "Wir sind oft mit sehr viel Benzin ins Rennen gegangen, weil wir gedacht haben, dass wir dann am Ende des Stints Zeit gut machen können", sagt er. "In Wahrheit haben wir oft die Reifen ruiniert und verlieren schon im ersten Stint so viel Zeit, dass man sie durch Fahren nicht mehr gut machen kann."

Seinen Unfall vor einem Jahr in Barcelona hat Kovalainen komplett verdrängt. "Ehrlich, ich habe nicht mal daran gedacht, bevor du das erwähnt hast". sagt er. "Ich habe im Winter hier auch rund Hundert Runden getestet, und auch da habe ich nicht mehr daran gedacht."