Für Adrian Sutil fällt der Blick zurück auf die ersten vier Saisonrennen positiv aus. In Bahrain gab es das bislang stärkste Qualifying, in drei von vier Rennen kam er ins Ziel und im Vergleich zu nicht ganz so guten Saisonstarts der Vergangenheit war das für den Deutschen durchaus ein ordentlicher Auftakt - vor allem auch deswegen, weil sein Team einigermaßen mithalten konnte. "Wir waren als Team sehr konstant, das Auto hat sich gut angefühlt und war gut balanciert und wir haben einige Schritte nach vorne gemacht. Man kann noch so viel aus dem VJM02 holen und in Spanien haben wir ein weiteres Update, was hoffentlich genügen wird, um an den anderen Autos dranzubleiben. Vielleicht erreichen wir sogar das zweite Qualifying", sagte er.

Dass er die Strecke in Barcelona gut kennt, wird für Sutil nicht wirklich ein Vorteil sein, denn das tut jeder Formel-1-Pilot. Dennoch rechnet er damit, dass die Setup-Arbeit dank der Wintertests einfacher sein wird. "Ich mag die Strecke, sie hat einen guten Fluss, abgesehen von der Schikane am Ende. Das Publikum ist auch immer riesig - das gibt dir einen Kick, wenn du fährst", meinte Sutil. Große Ziele wollte er dennoch nicht ausgeben, sondern erst abwarten, wie die Entwicklungen von Force India mit denen der anderen Teams mithalten.

Fisichella will nicht zu viel erwarten

Bahrain war in dieser Richtung ein Schritt nach vorne, das sah auch Giancarlo Fisichella so, doch er musste betonen, dass es noch einige Schritte brauchen wird, damit es in die Punkte geht. "Voriges Jahr hatten wir hier [in Barcelona] ein gutes Rennen und wurden Zehnter, aber wir haben gesehen, dass die Zuverlässigkeit bei allen sehr gut war, also sollten wir nicht zu viel erwarten. Es wird nicht leicht, da sich auch die anderen verbessern, aber ich denke, die Top Zwölf wären eine gute Platzierung", erklärte der Italiener. Immerhin weiß er, wie man in Barcelona schnell ist, konnte er 1997 und 2005 dort doch die schnellste Rennrunde fahren.

Teambesitzer Vijay Mallya hat einige Erwartungen für den Europa-Auftakt. Er war mit den Updates von Bahrain - vor allem dem neuen Unterboden - wie seine Fahrer zufrieden und musste das Team für die schnelle Arbeit loben. In Spanien soll basierend auf dem vorigen Rennen noch mehr kommen. "Das war natürlich nur der erste Entwicklungsschritt und für Barcelona werden wir weitere Updates haben, die auf der Information von Bahrain basieren. Wir werden einen vom Fahrer verstellbaren Vorderflügel-Flap haben und eine weitere Anpassung des Vorderflügels. Das ist einfach Teil des fortlaufenden Entwicklungs-Zyklus und es wird bei den meisten kommenden Rennen Upgrades geben", sagte der Milliardär.

Die Übersee-Testsession ist vorbei

Wie bereits bekannt wird Force India KERS noch nicht in Spanien einsetzen, wie das vor der Saison geplant war. Stattdessen wurde vorerst der aerodynamischen Entwicklung der Vorzug gegeben, da dort größere Zugewinne drin sind. "Das haben wir bei vielen anderen Teams gesehen, die KERS nicht fahren, also haben wir nicht das Gefühl, es wäre ein Nachteil", erklärte er und kündigte an, das System käme im weiteren Saisonverlauf. Am Montag wurde er von GPWeek dahingehend zitiert, dass KERS in Deutschland käme, diesmal kündigte er an, es werde Rennen für Rennen neu bewertet. Erst einmal geht für Mallya die Saison nun aber richtig los, denn die Übersee-Rennen sah er als ausgedehnte Test-Session, die gut genutzt wurde, um sich an neue Systeme, neues Personal und neue Arbeitsweisen zu gewöhnen. "Wir kämpfen jetzt bereits mit, aber wir können immer besser werden. Wir haben mehr erreicht, als ich dachte, deswegen kann ich auch zu meinen früheren Aussagen stehen - ich will jetzt mehr."