Besonders viel Spaß hat der Saison-Auftakt Ferrari nicht gemacht. Nach vier Rennen stehen drei Punkte zu Buche und Luca di Montezemolo hat bereits mehr als einmal auf den Tisch gehauen. Christian Danner meint, die Situation sei dort derzeit nicht sehr lustig. "Man fährt gnadenlos hinterher, deshalb ist da viel Druck im Kessel", sagte er gegenüber RTL. Zwar habe das Team diesem Druck bislang standgehalten und weitergearbeitet, sollte aber in Barcelona nicht der Erfolg kommen, werde das Köpferollen beginnen, erwartete Danner.

Gleichzeitig musste er betonen, dass Michael Schumacher nicht als Heilsbringer aus der Krise erwartet werden soll, weil der siebenfache Weltmeister das gar nicht sein kann. "Er ist kein Formel 1-Konstrukteur. Die brauchen einen neuen Unteerboden, einen anderen Seitenkasten, die brauchen andere Luftleitbleche, die brauchen einfach sehr viel, wovon der Michael Schumacher zwar im Cockpit eine Ahnung hat, aber nicht davon, wie man das hinkriegt." Das Potential zur Rückkehr an die Spitze sah Danner bei Ferrari aber durchaus, er wusste nur nicht, ob das in einem Schwung passieren wird, da der Abstand zuletzt doch groß war. "Hinzu kommt: Das Zeug, das jetzt am Auto ist, konnte wegen des Testverbots nicht getestet werden. Das ist für Ferrari sicherlich ein Nachteil."

Vettel der Titelkandidat

In Spanien rechnete der ehemalige Formel-1-Pilot weiter mit Brawn GP und Red Bull, die auch bislang das Geschehen bestimmt haben. Bei ihnen passe einfach das Konzept, was am wichtigsten sei. "Deswegen werden die jetzt auch in der Weiterentwicklung ein richtiges Konzept natürlich besser weiterentwickeln können als Teams, die quasi von vorn anfangen müssen wie Ferrari oder vielleicht sogar McLaren-Mercedes." Aus diesem Grund ist für Danner neben Jenson Button auch Sebastian Vettel ein Titelkandidat. Fahrerisch habe er es drauf und das Team höre auf ihn. "Ich glaube, darin liegt seine große Stärke. Er ist ein sehr, sehr konzentrierter Arbeiter, wenn es um die Auswertung der Daten, um die Bestandsaufnahme des Autos geht. Dort gibt er seinen Ingenieuren schon mal einen richtigen Tritt in den Hintern, damit noch mehr passiert."

Kritisch musste sich Danner zu BMW Sauber äußern. Den Fahrern machte er wegen des bislang nicht so guten Abschneidens allerdings keinen Vorwurf. "Nick Heidfeld und Robert Kubica kann man da sicherlich keinen Vorwurf machen. BMW hat in Melbourne ein mittelmäßiges Auto an den Start gebracht, aber, und das ist der schlimmste Kritikpunkt, man hat es dabei belassen. Das Auto ist immer noch genauso langsam, und erst jetzt in Barcelona hat man ein Update. Ob das reicht, steht in den Sternen."