Voriges Jahr war noch Lewis Hamilton der große Held in Großbritannien, dieses Jahr ist es Jenson Button, der mit Hilfe des starken Brawn-GP-Pakets bislang die WM aufgemischt hat. Dementsprechend wollen die britischen Medien nun auch wissen, wie ernst zu nehmen der Saisonstart ihres Landsmannes denn nun ist. "Ich lehne mich aus dem Fenster und sage, Brawn kann den Schwung aufrecht erhalten", durfte der Weltmeister von 1980, Alan Jones, nun der Sun sagen. "Sie kamen gut aus den Startlöchern und haben eine Lücke aufgemacht. Ich glaube, für Jenson sieht es gut aus, dass er Weltmeister wird, wenn ich ehrlich bin."

Der Australier musste allerdings zugeben, dass er Button vor dieser Saison nicht auf der Rechnung hatte. "Es ist schön, zu sehen, dass er alle eines Besseren belehrt, mich eingeschlossen. Er muss daran eine große Freude haben." Nach Ansicht von Jones hat es der Formel 1 durchaus ein wenig frischen Wind gebracht, dass Brawn GP nun an der Spitze aufgetaucht ist. "Es ist interessant, Fans zu sehen, die mit Brawn T-Shirts herumlaufen, obwohl es das Team vor ein paar Wochen noch gar nicht gab."

Die Aufholjagd

Einen Alleingang von Brawn GP erwartete Jones aber nicht. Schon in Spanien könnte es seiner Meinung nach enger werden, je nachdem ob McLaren, Ferrari und Red Bull mit Doppel-Diffusoren auftauchen. Nach aktuellem Wissensstand dürfte das bei Ferrari und McLaren der Fall sein, bei Red Bull wird es wohl noch bis zumindest Monaco dauern. "Sie machen eine Aufholjagd auf die Diffusor-Teams - Brawn, Toyota und Williams. Red Bull ist schon recht schnell und wenn sie einen einigermaßen passenden Diffusor am Auto haben, werden sie sehr schnell sein. McLaren und Lewis werden wohl sowieso zurückkommen, oder nicht? Das Team hat einfach zu viele gute Leute, die dort arbeiten."

Und auch seinem Ex-Team Williams traute Jones zu, sich vorne zeigen zu können, immerhin sei es ein "sehr entschlossener Haufen". Und bei Ferrari hatte er ohnehin keine Zweifel, dass es wieder vorwärts gehen wird. "Sie haben die Einrichtungen und das Budget, um nach vorne zu kommen." Gleichzeitig musste er noch ein wenig Ärger loswerden, denn Aussagen wie jene von Kimi Räikkönen, der bezweifelte, dass er dieses Jahr noch um den Titel wird fahren können, fand Jones nicht so gut. "Die Sache in der Formel 1 ist die, dass sie immer nur sagen, sie würden etwas nicht schaffen - 'mein Auto ist nicht schnell genug und wir haben viel Arbeit vor uns', und so weiter. Das wird alles etwas langweilig. Ich möchte Leute hören, die sagen, dass sie es schaffen werden."