Mario Theissen redet erst gar nicht um den heißen Brei herum: "Wir können mit den ersten vier Rennen überhaupt nicht zufrieden sein", sagt der BMW-Motorsportdirektor. Der selbst erklärte WM-Anwärter konnte seinen hohen Ansprüchen und Erwartungen bislang nicht entsprechen. Deshalb gibt es in Barcelona eine Generalüberholung für den F1.09.

"Wir werden in Barcelona mit einem umfangreichen Entwicklungspaket am F1.09 antreten, das wir für den Europa-Auftakt gebündelt haben", kündigt Willy Rampf an. Völlig neu sind die Fahrzeugnase, die stärker eingezogenen Seitenkästen und der Heckflügel. Darüber hinaus werden der Frontflügel, die Motorabdeckung sowie der Unterboden weiterentwickelt. "Von diesen Verbesserungen erwarten wir einen deutlichen Rundenzeitgewinn."

Zur Euphorie neigen die Weiß-Blauen aber nicht. "Natürlich wissen wir, dass die andern Teams in Barcelona ebenfalls Modifikationen an ihren Autos haben werden", gesteht Rampf. "Dennoch gehen wir davon aus, dass wir den Abstand nach vorne reduzieren können." Gewissheit werde man aber erst in Barcelona haben. Denn Testfahrten waren in der letzten Woche wegen des Testverbots nicht möglich. "Für die Ingenieure wird es bestimmt eine große Herausforderung, das gesamte Potenzial des Autos an der Strecke effizient umzusetzen."

Auch ohne Testmöglichkeit kennen Robert Kubica und Nick Heidfeld den Circuit de Catalunya bestens - von den vielen tausend Testkilometern der letzten Jahre. "Weil alle Formel-1-Teams auf dem Circuit de Catalunya getestet haben, rechne ich damit, dass das Feld dort noch enger zusammen liegt, als dies bereits bei den zurückliegenden Rennen der Fall war", glaubt Kubica, der mit dem neuen Aerodynamik-Paket eine signifikante Steigerung anstrebt. "Es ist unser Ziel, der Spitze wieder näher zu rücken."

Heidfeld setzt ebenfalls große Hoffnungen in die neue Aerodynamik, bleibt aber etwas zurückhaltender. "Ich hoffe, wir stehen in Barcelona im Verhältnis zur Konkurrenz tatsächlich etwas besser da, aber das ist schwer abzusehen, weil jedes Team mehr oder weniger große Nachrüstpakete zum Europaauftakt mitbringen wird."