Nach dem Großen Preis von Bahrain könnte McLaren Mercedes erhobenen Hauptes nach Barcelona reisen. Doch die Silbernen wissen genau, dass der vierte Platz von Lewis Hamilton nur schwer zu wiederholen sein wird. "Unsere gute Vorstellung in Bahrain sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Strecke in Barcelona unserem Auto nicht so gut liegt", sagt der Brite selbst.

Auch bei den Vorsaisontests sah McLaren in Barcelona nicht besonders stark aus. "Wir erwarten für das Rennen also nicht zu viel", sagt Heikki Kovalainen. Auch Norbert Haug weist darauf hin, dass das Feld in diesem Jahr so eng zusammen liegt wie nie zuvor. "Leider fahren wir noch nicht an der richtigen Stelle und der Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona wird ein echter Prüfstein für das künftige Kräfteverhältnis sein." Er erwartet ein ausgesprochen schwieriges Rennen. "Wir sind mitten in einem intensiven Aufholprozess und leistungsmäßig bei weitem noch nicht, wo wir im Konkurrenzvergleich in den letzten beiden Jahren waren."

Die ersten Früchte der Aufholjagd konnte Hamilton in Bahrain ernten, was aber auch bedeutet, dass es in Barcelona nicht so viele Neuerungen wie bei der Konkurrenz geben wird. "Wir werden also sehen, wo wir in der Rangordnung stehen", meint der amtierende Champion. "Doch unsere Ingenieure sind zuversichtlich, dass wir uns mit neuem Diffusor und Frontflügel weiter steigern können und uns der Spitze des Feldes annähern."

McLaren möchte bald wieder um die Spitze kämpfen., Foto: Sutton
McLaren möchte bald wieder um die Spitze kämpfen., Foto: Sutton

Teamchef Martin Whitmarsh ist trotzdem von der Vorgehensweise seines Teams überzeugt. "Es war die richtige Entscheidung, unsere Autos von Rennen zu Rennen zu verbessern, anstatt alle Neuentwicklungen in einem Paket zusammen zu fassen", glaubt er. So habe man bei den Überseerennen ordentlich Punkte sammeln können. "Da unsere Konkurrenz in Barcelona umfangreichere Neuerungen dabei haben wird, wird es wieder einen Kampf um die Punkteplätze geben."

Der Circuit de Catalunya erfordert viel Abtrieb, was die Schwachstellen des MP4-24 aufzeigen wird. "Dennoch ist jeder im Team zuversichtlich, dass wir uns mit dem Schwung des letzten Rennens weiter steigern und den Abstand zu den Führenden verkürzen können."

Für Heikki Kovalainen ist es eine Rückkehr an den Ort seines heftigen Unfalls aus dem Vorjahr. "Mir gefällt der Circuit de Catalunya, daran hat auch mein Unfall im letzten Jahr nichts geändert", sagt der Finne. "Am meisten mag ich die Hochgeschwindigkeitskurven, in denen du attackieren musst, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen." Auch auf die Reifen müssen die Fahrer besonders achten. "Mir gefällt die Aufgabe, die optimale Abstimmung für das Rennen herauszufinden."