Nachdem Flavio Briatore vorige Woche betont hat, dass die FOTA KERS für kommende Saison aus der Formel 1 verbannen will, haben sich mehrere Vertreter der Teamvereinigung dahingehend geäußert, dass dem nicht so ist. In der kommenden Woche wird das Thema bei einem Meeting besprochen, dabei wird auch die Möglichkeit auf der Tagesordnung stehen, von dem System abzurücken; doch das ist nicht die bevorzugte Variante. Viel eher dürfte man sich für ein Standard-System entscheiden.

"Es gibt in der FOTA viele Leute, die KERS weg haben wollen, weil es teuer und kompliziert ist und das verstehe ich", sage Martin Whitmarsh dazu. Sein Team sei der Ansicht, dass es falsch wäre, sich von einer Technologie zu verabschieden, die technologisch interessant ist und auch relevant für die Zukunft. "Gleichzeitig wissen wir, dass das Timing nicht ideal ist und die Technologie viel kostet. Die Gespräche in der FOTA sollten sich darauf konzentrieren, wie man diese Technologie für alle leistbar machen kann."

Das richtige Paket

Für Toyota Team Präsident John Howett ist das Standard-KERS die beste Variante. Zu einer Abkehr von KERS meinte er in Bahrain gegenüber Journalisten: "Es ist eine Option, aber ich denke nicht, dass es die Option ist, die unterstützt wird." Der Großteil der Beteiligten sei eher dafür, KERS zu einem leistbaren Preis anzubieten und solange das nicht ausgeschlossen wird, würde das auch gefördert werden. "Wie ich es verstehe, kommt eine Ausschreibung und wenn das Paket nicht passt, dann werden wir es diskutieren müssen. Akzeptieren wir eine Änderung des Traum-Pakets oder lassen wir es gleich ganz?"

Norbert Haug hat bereits angedeutet, dass Mercedes interessiert daran wäre, über einen Lieferanten das Einheits-Kers zu stellen. BMW könnte auch ein Kandidat dafür sein und Motorsport Direktor Mario Theissen musste betonen, dass der aktuelle Weg der FOTA nicht der sei, KERS rauszudrängen. "Es wäre gut, einen Ideen-Austausch mit der FIA zu haben, damit wir eine gemeinsame Basis finden", erklärte er. Whitmarsh meinte, dass KERS einfach mehr Leistungsunterschied bringen müsse, um attraktiver zu werden. Ein Weg ist seiner Meinung nach eine Erhöhung der Mindestgewichte an den Autos. "Man könnte denken, dass wir die Menge an Energie und Kraft anheben, die man mit KERS nutzen kann, aber keine dieser Sachen wird von der Mehrheit unterstützt werden, also müssen wir pragmatisch sein", sagte der McLaren Teamchef noch.