David Coulthard hat eine klare Meinung darüber, wie wichtig die Qualität eines Fahrers in der Formel 1 ist. 80 Prozent mache das Auto aus, 20 Prozent der Pilot, denkt der Schotte. Dementsprechend ist er auch der Ansicht, dass der beste Fahrer der Welt in einem schlechten Formel-1-Auto nicht gewinnen könnte. Aus diesem Grund findet er Vergleiche zwischen Fahrern und verschiedenen Formel-1-Äras auch eher albern.

"Ist Michael Schumacher der beste Fahrer aller Zeiten, nur weil er am meisten Titel gewonnen hat? Nein. In der Formel 1 geht es nur um das Timing innerhalb und außerhalb des Autos - man muss sich zur richtigen Zeit im richtigen Team positionieren. Wichtig ist, sobald man sich positioniert hat, muss man auch Kapital daraus schlagen", schrieb Coulthard in seiner Kolumne im Telegraph.

Button ist Weltklasse

Und genau das kann Jenson Button nach Coulthards Meinung nun umsetzen, womit er sich in seiner Auto-Fahrer-These auch bestätigt sah. Denn Button galt nach den erfolglosen Honda-Jahren eigentlich schon als Auslaufmodell, bevor Brawn GP ihm dieses Jahr ein Siegauto hinstellte, mit dem er nun gewinnt. Trotzdem musste Coulthard betonen, dass die 20 Prozent Fahrer immer noch ein wichtiger Faktor sind, der bei Button auf höherem Niveau angesiedelt ist. "Nach meiner Meinung ist Jenson Weltklasse, er steht ganz oben mit Leuten wie Lewis [Hamilton] und Sebastian Vettel. Ja, er hatte diese Saison bislang die meiste Zeit das beste Auto, aber er hat seinen Teamkollegen Rubens Barrichello bisher in jedem Rennen geschlagen."

Und der Schotte erachtet Button nicht nur als guten Fahrer, sondern auch als guten Racer. Die Theorie, dass er nur schön aber nicht hart fahre sah Coulthard mit Bahrain klar widerlegt. "Seine ersten Runden in der Wüste bewiesen seinen Kritikern das Gegenteil. Jensons Ausbrems-Manöver gegen Lewis - einen fantastischen Racer - war besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass der Brawn nicht mit KERS ausgerüstet ist."