Nachdem die Diffusor-Frage vor dem Berufungsgericht der FIA geklärt war, betonten alle Teams, dass es in Europa wohl völlig neue Autos geben werde. Zwar haben McLaren, Force India oder Renault bereits Diffusor-Upgrades gebracht, doch den Doppel-Diffusor hatten bislang nur Brawn GP, Williams und Toyota. Das wird sich in Spanien ändern, denn dann wird es die große Update-Schau in Barcelona geben.

Für Brawn GP wird es dort das erste Upgrade überhaupt seit Saison-Beginn geben, denn aufgrund des hektischen Zusammenbaus des BGP 001, der für den Mercedes-Motor noch kurzfristig geändert wurde, habe man einfach keine Ressourcen mehr gehabt, um an Updates zu werken, ließ Ross Brawn wissen. Seit Saisonstart wurde aber daran gearbeitet und das Ergebnis soll es in Spanien zu sehen geben. "Ob unser Upgrade so groß ist wie bei einigen Anderen, wissen wir nicht", sagte Brawn-Geschäftsführer Nick Fry dazu. Er versicherte aber, dass sein Team genügend Ressourcen hat, um den Rest der Saison weiterzuentwickeln - im Kampf um die WM rechnet die Truppe also nicht mit dem Offtrack-KO.

Für Whitmarsh war die WM nie vorbei

Besonders wichtig werden die Überarbeitungen aber wohl für die strauchelnden Großen sein. Ferrari, McLaren und BMW Sauber liegen bislang alle weit hinter ihren Erwartungen. Bei McLaren erwartet man viel von dem neuen Paket. Sogar so viel, dass Teamchef Martin Whitmarsh meinte: "Ich bin nicht einer dieser Menschen, der nach zwei Rennen gesagt hat, die Weltmeisterschaft ist vorbei."

Den größten Rückstand scheint aktuell aber BMW Sauber zu haben, das in Bahrain selbst von seiner Leistung schockiert schien. In Barcelona soll das alles wieder ganz anders sein. "Heute sieht es so aus, als wären wir hinten, aber wenn das Paket gut ist, kann sich das Bild innerhalb von zwei Wochen ändern", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. Darauf baut auch Ferrari, das mittlerweile zwar die ersten Punkte am Konto hat, damit aber wohl nur vorerst für ein wenig Ruhe gesorgt hat. "Sicher ist es ein wichtiges Rennen, denn es wird ein wichtiger Schritt an unserem Auto, aber ich will nicht sagen, dass Spanien unsere letzte Chance ist", erklärte Teamchef Stefano Domenicali am Wochenende.