Drei Rennen ohne WM-Punkt. Das gab es für Ferrari zuletzt 1981. Luca di Montezemolo ist noch viel länger bei den Roten, er erlebte seinen ersten Grand Prix als Teammanager 1973 in Silverstone. "Ich habe viele schwierige Momente erlebt", erinnert er sich bei seinem Besuch in Bahrain. Aber das gehöre zum Sport dazu. "Wir haben in den letzten zehn Jahren acht Titel gewonnen. In den letzten zwei Jahren haben wir drei Titel geholt und den anderen in der letzten Kurve der letzten Runde des letztens Rennens verloren."

Nach einer Wiederholung dieses WM-Finales sieht es momentan nicht aus. Die Gründe dafür sieht Montezemolo in drei Faktoren: 1. Den Regeln. 2. dem KERS und 3. dem langen WM-Kampf im Vorjahr. Besonders das Thema Regelauslegung bringt Montezemolo in Rage.

"Wir hatten sehr schlecht geschriebene Regeln", klagt er. Das habe verschiedene Interpretationen hervorgerufen. Aber auch KERS steht schon lange auf Montezemolos Abschussliste. "Es verschlingt sehr viel Geld und bringt Probleme mit der Sicherheit und der Zuverlässigkeit mit." Trotzdem habe es Ferrari umgesetzt. "Aber es war nicht zwingend, nur freiwillig. Jetzt haben wir eine sehr seltsame und nicht gerade sehr positive Situation: Es gibt drei Formel 1 Wettbewerbe zwischen Autos mit KERS, Autos ohne KERS und mit Unterboden und Autos ohne Unterboden und ohne KERS."

Diese drei Gründe zeichnen für ihn dafür verantwortlich, dass Ferrari nicht konkurrenzfähig ist. "Jetzt müssen wir viel Zeit und zusätzliches Geld investieren, um unser Auto zu verbessern." Daran arbeite das Team hart, um bald, nicht sofort, aber bald zurückzuschlagen. "Wenn wir einen anderen Weg gewählt hätten, ohne KERS und mit Unterboden, würden wir heute ein anderes Ferrari erleben."