Martin Whitmarsh macht in seinen ersten Wochen als Teamchef viel mit. Die Lügenaffäre rund um Lewis Hamilton, die schwache Performance des neuen Autos, die anstehende Verhandlung vor dem FIA-Weltrat und nicht zuletzt die Rückzugsspekulationen rund um Partner Mercedes-Benz.

"Solche Zeiten sind weniger schmerzvoll, wenn man Rennen gewinnt", erinnert er sich an einige schwierige Zeiten in seinen vielen Jahren bei McLaren, etwa die Spionageaffäre 2007. Doch parallel dazu gab es wenigstens sportliche Erfolge.

"Momentan konzentrieren wir uns darauf, das Auto schneller zu machen", sagt Whitmarsh, der dabei auch schon an 2010 denkt. "Irgendwann in diesem Jahr müssen wir darüber nachdenken, wie wir die Ressourcen richtig verteilen." Ende Mai werde man dann entscheiden, was noch möglich ist, was man 2009 noch verbessern kann und wie viel Arbeit schon in das nächstjährige Auto fließen wird.

"Auf dem Papier gibt es zum nächsten Jahr keinen so großen Regelsprung wie in diesem Jahr", so Whitmarsh. Dieser habe es einigen Teams erlaubt, für 2009 einen riesigen Sprung zu machen. "Aber nächstes Jahr wird wohl das Nachtanken verboten, dann werden die Tanks 15 oder 16 Zentimeter länger sein. Die Regeln verändern sich dadurch nicht so extrem, aber der Einfluss auf das Auto ist dennoch enorm." Darauf müsse man sich vorbereiten.

Wie in dieser Saison soll das ohne Wehklagen von statten gehen, betont Norbert Haug. "Wir haben nicht über den Diffusor geklagt, wir haben nicht KERS ein- und ausgebaut, wir haben einfach gearbeitet." Noch sei man zwar nicht gut genug, aber in Bahrain sehe es immerhin besser aus als zuletzt. "Weil wir gut beim Bremsen sind, gut mit den Temperaturen umgehen können und einen guten Motor und ein gutes KERS haben." Das bringe in Bahrain fast eine halbe Sekunde.