Da der britische Grand Prix aufgrund von unbezahlten Mietgebühren wieder einmal auf der Kippe steht, muss sich Bernie Ecclestone wundern, warum die britische Regierung nicht ein wenig eingreift, um zu helfen. Der Formel-1-Boss nannte es sogar eine Schande, dass von der Politik keine Hilfe kommt, obwohl das Risiko besteht, dass der Grand Prix von Großbritannien ganz aus dem Kalender fliegt. "Wenn Donington den britischen Grand Prix nicht ausrichten kann, dann ist es das. Wir werden Großbritannien verlassen. Es steht nicht zur Diskussion, dass wir zurück nach Silverstone gehen. Sie hatten genug Chancen und lieferten nicht das, was sie versprochen hatten", sagte Ecclestone in Bahrain.

Unterdessen bietet Damon Hill trotzdem einen Ausweg an: "Wir sprechen miteinander", sagt der BRDC-Präsident, der Silverstone als Ausweichlösung anbietet. "Silverstone hat eine lange Formel-1-Geschichte und wir versuchen immer, die Tür offen zu lassen."

Deswegen sah er nun die Regierung gefordert und verstand nicht, warum sie nicht helfen will. "Sie schmeißen Milliarden für die Olympischen Spiele in London raus. Sie könnten das Rennen retten, indem sie nur einen Bruchteil davon ausgeben - 0,002 Prozent", erklärte er. Mit Streckenchef Simon Gillett, der von Donington-Park-Besitzer Tom Wheatcroft wegen der ausstehenden Mieten geklagt wurde und seinen Vertrag verlieren könnte, hat Ecclestone bereits die finanzielle Situation besprochen. "Ich versuche dabei zu helfen, die Lage auszusortieren. Was er wirklich braucht, ist ein Investor. Das ist die größte Hoffnung darauf, das Rennen zu retten."

Auch Jenson Button schloss sich der Ansicht an, dass die Formel 1in Großbritannien bleiben müsse. "Als britischer Fahrer, und Motorsport ist sehr britisch, wäre es sehr enttäuschend, nicht in meiner Heimat zu fahren. Ich lebe nicht in Großbritannien, ich lebe in Monaco, aber ich bin sehr britisch und sehr patriotisch und das wäre ein Desaster", sagte der Brawn-GP-Fahrer. Er gab zwar zu, dass sein Heimrennen immer hektisch für ihn sei, da es viel zu tun gebe, aber das möge er daran auch. Das Fahren zwischen den vielen Union Jacks gefalle ihm ohnehin. "Auch während der vergangenen Jahre war es eine tolle Atmosphäre, da ich wusste, dass einige für mich waren, auch wenn viele für einen anderen britischen Fahrer waren. Es ist schön, die britische Öffentlichkeit dort dabei zu haben, die einen unterstützt, wenn die Zeiten schwer sind."