Christian, vor der Saison wurde BMW Sauber immer als Titelkandidat gehandelt. Nach drei Rennen sieht es noch nicht danach aus...
Christian Klien: In Australien war unsere Performance noch ganz gut. Dort hätte Robert [Kubica] sicher auf dem Podium gestanden. In Malaysia und China war unsere Performance nicht dort, wo wir es uns vorgestellt haben. Es liegt also noch einiges an Arbeit vor uns, damit unsere Pace besser wird und wir regelmäßig unter die Top-5 oder aufs Podium gelangen.

Wie viel könnt Ihr noch aufholen?
Christian Klien: Die Saison ist noch lang. In Barcelona kommen neue Teile. Warten wir ab, wie gut sie funktionieren und wie gut sich die Konkurrenz verbessert. Ich erwarte aber einen leichten Fortschritt.

Reicht ein leichter Fortschritt um zur Spitze aufzuschließen?
Christian Klien: Das ist schwierig zu sagen. Wir sind die Teile noch nicht gefahren. Das werden wir erst in Barcelona im Freien Training sehen.

Renault hat in China mit neuen Teilen einen Sprung geschafft. Gibt das in gewisser Weise Hoffnung, dass Ihr das auch schaffen könnt?
Christian Klien: Ich bin nicht ganz davon überzeugt, wie viel sich Renault wirklich verbessert hat. Im Qualifying war Fernando Alonso extrem leicht. Im Rennen konnte man aber keine Verbesserung feststellen. Das werden wir nach Bahrain besser einschätzen können.

In China schien es, dass die Doppel-Diffusoren im Nassen nicht so viel bringen würden.
Christian Klien: Es hatte nicht diesen Anschein, ja. Red Bull fährt ohne Doppel-Diffusor und ist in einer eigenen Liga gefahren.

Müssen dann die Nicht-Diffusor-Teams auf mehr Regenrennen hoffen?
Christian Klien: Eigentlich schon. Im Regen kann mehr passieren. Aber ich glaube nicht, dass es hier in der Wüste regnen wird.

Wird es in Bahrain wieder eine Brawn-Prozession geben?
Christian Klien: Es hat sich seit Shanghai nicht viel verändert. Die meisten Teams haben keine neuen Teile. Prinzipiell werden Brawn GP und Red Bull sehr schnell sein. Es wird sich nicht viel am Bild verändern.

Du traust Red Bull also auch auf dieser Strecke etwas zu? Einige Meinungen sagen, dass China eine Ausnahme wegen der Reifen gewesen sei.
Christian Klien: Sie waren auch in Australien und Malaysia sehr schnell unterwegs. Das wird sich auf dieser Strecke nicht dramatisch ändern.

Siehst Du Sebastian Vettels Erfolg mit ein bisschen Neid? Immerhin war er auch mal Testfahrer bei BMW Sauber.
Christian Klien: Nein, nicht mit Neid. Er hat seinen Weg gemacht, hat durch seinen Testfahrerjob einen Einsatz bekommen, ihn gut gemeistert und ist direkt in die Punkte gefahren.

Was hast Du bislang in der Wüste gemacht?
Christian Klien: Ich bin Dienstagabend angekommen und hatte am Mittwoch einen freien Tag. Da bin ich ein bisschen Jetski gefahren und habe mich am Pool erholt. Dabei habe ich mich binnen zwei Stunden verbrannt. Es tut auch noch ein bisschen weh, aber ich bin kräftig am Einschmieren.