Für die Formel-1-Fahrer steht nach dem Großen Preis von Bahrain ein neues Zeitalter an. Denn statt sich vom vierten Überseerennen in Folge direkt auf die Teststrecke zu begeben, um die neuesten Entwicklungen für den Europaauftakt in Barcelona auszutesten, geht es in diesem Jahr nach Hause. Testfahrten sind verboten.

Das verändrt nicht nur die Entwicklungsarbeit der Teams, sondern auch das Trainingsprogramm der Fahrer. "In dieser Situation hilft es enorm, einen Trainingssimulator zu haben", verriet Nick Heidfeld exklusiv in der April-Ausgabe des Motorsport-Magazins. Mit Simulator meint er jedoch keinen Computer, wie ihn McLaren und Williams nutzen, sondern eine Trainingsmaschine.

Training für den Nacken

"Damit kann ich die Nacken- und Armmuskulatur trainieren, wobei der Nacken in einem Formel-1-Auto am meisten belastet wird", erklärt er. Seine Erfahrung aus den letzten Jahren lehrt ihn: "Wenn man knapp zwei Wochen nicht in einem F1-Auto fährt, hält man halbwegs den Level. Sobald man mehr als zwei Wochen nicht im Cockpit sitzt, spürt man den Rückgang."

Der Simulator hilft dem BMW Sauber Fahrer, dem entgegenzuwirken und den Fitnesslevel auch ohne Tests zu halten. "In den vergangenen Jahren war das kaum nötig, aber in dieser Saison werde ich regelmäßig damit trainieren."

Das Testverbot bedingt auch Veränderungen bei den Abläufen am Trainingsfreitag. "Es ist wichtiger, keine falsche Richtung einzuschlagen und hoffentlich in kürzerer Zeit die richtige Entscheidung zu treffen, für die man in der Vergangenheit vielleicht zwei, drei Mal Back-to-back-Tests gemacht hat."

Problem Einheitselektronik

Neu sind in dieser Saison einige Knöpfe am Lenkrad, etwa für KERS oder die Frontflügelverstellung. Verdrückt hat sich Heidfeld noch nicht. "Das Problem ist, dass alle Teams mit einer Einheitselektronik fahren und die Belegung der Knöpfe und Funktionen nicht selbst bestimmen können", erläutert er im Motorsport-Magazin. "Dadurch sind manche Dinge etwas komplizierter gelöst, als es ideal wäre."

In der Vergangenheit waren alle Funktionen des Lenkrads individuell auf das Team und den Fahrer zugeschnitten. Jetzt muss es für alle Teams passen. "Das ist manchmal ein bisschen ärgerlich, weil man sich denkt: Das könnte man doch jetzt viel einfacher lösen! Einen Knopf hier drehen und fertig. Stattdessen muss man acht Mal etwas verstellen und sieht trotzdem nicht das auf dem Display, was man sehen möchte..."

Das gesamte Exklusivinterview mit Nick Heidfeld lesen Sie in der April-Ausgabe unseres Printmagazins "Motorsport-Magazin". Jetzt überall im Handel. Am besten gleich online abonnieren: