David Coulthard ist seit seinem Abgang bei McLaren Mercedes dafür bekannt, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Das beweist er als Kommentator im britischen Fernsehen und als Kolumnist für eine englische Tageszeitung. So schreibt er zum Ferrari-Fehlstart: "Ich kenne Felipe Massa nicht so gut, aber Räikkönen ist ein ehemaliger Teamkollege von mir und der Finne hat mir niemals gezeigt, dass er die Weiterentwicklung eines Autos vorantreiben kann."

Zwar habe der Weltmeister von 2007 einen natürlichen Speed, "aber ich glaube, dass Ferrari dramatisch besser wird, wenn Fernando Alonso zu ihnen wechselt". Damit spielt der Schotte auf jene Spekulationen und Gerüchte an, dass Alonso bereits einen Vorvertrag mit der Scuderia unterzeichnet habe. Nur beim Vertragsbeginn schwanken die Gerüchteköche noch gewaltig zwischen 2010 und 2012.

Aber nicht nur Räikkönen ist laut Coulthard nicht der Beste für seine aktuelle Rolle. "Teamchef Stefano Domenicali ist jung, zugänglich und ein gründlicher, netter Kerl", schrieb der Schotte. "In der Formel 1 funktionieren diese Eigenschaften nicht immer." Das gleiche gelte für Martin Whitmarsh, der das Steuer bei McLaren in der Hand hält. "Sind diese beiden jungen, fähigen Teamführer hart genug? Wenn Jean Todt noch das Zepter geschwungen hätte, wäre Kimi Räikkönen niemals mit einem Eis durch den Paddock gelaufen, so lange das Rennen theoretisch noch gelaufen ist."