Noch hat Ferrari die Seuche nicht verlassen. Nachdem es bereits in den ersten beiden Saisonrennen keine Punkte gab, lief es im dritten gleich. Dabei war Felipe Massa durchaus auf Punktekurs, bis seine Elektronik streikte, das Rennen dadurch endete und Stefano Domenicali erzürnte. "Wir sind heute sehr verärgert über das, was Felipe passiert ist. Er fuhr ein großartiges Rennen, bis ein Elektronik-Problem seinen Motor abwürgte. Er war zu der Zeit Dritter und trotz einer großen Benzinladung fuhr er so schnell wie der Schnellste. Er wäre sicher auf das Podest gekommen", sagte der Teamchef. Laut Team Manager Chris Dyer war es ein Problem im Software Management, das den Ferrari zum Stillstand brachte.

Bei Kimi Räikkönen wurde die Strategie von Zwei-Stopp auf Ein-Stopp umgestellt, was auch keinen Erfolg brachte, da er speziell mit dem zweiten Satz Reifen ständig über fehlenden Grip berichtete. "Die große Schande ist, dass wir in einer Zeit, in der wir technisch schon nicht bestens dastehen, es wieder einmal nicht geschafft haben, aus den Umständen Kapital zu schlagen. Jetzt schauen wir realistisch auf das Rennen in Bahrain kommendes Wochenende: das Auto wird das gleiche sein wie hier, auch wenn wir wieder versuchen werden, mit KERS zu fahren", sagte der Teamchef. In der Zwischenzeit will Ferrari auch weiter intensiv an der neuen Aerodynamik arbeiten, damit die Upgrades für Barcelona bereit sind.

Massa bleibt motiviert

Massas Enttäuschung konnte das am Sonntag nicht lindern, die Motivation sei aber noch intakt, meinte der Brasilianer. "Wir müssen zusammenarbeiten, um aus dieser Situation zu kommen. Das Team steht zusammen und es gibt den echten Willen, das Blatt so bald wie möglich zu wenden", sagte er. So rechnete er mit den neuen Aerodynamik-Teilen in Kürze, betonte aber, dass auch die Zuverlässigkeit verbessert werden muss. "Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir erst die Rennen beenden." Der Ausfall hatte sich bei Massa nur hinter dem Safety Car angekündigt, da das Auto sonst normal lief. "Es gab da ein paar Momente, als die Kraft abzufallen schien. Dann funktionierte plötzlich ohne Vorwarnung das Gas nicht mehr und das Auto wurde still", berichtete er.

Räikkönen konnte das Rennen auf seinem schlechten zweiten Reifensatz zwar zu Ende rutschen, an pushen war aber nicht zu denken. Auch er hatte ein paar kleine Probleme. "Ein paar Mal schien der Motor Kraft zu verlieren, vor allem wenn ich knapp hinter anderen Autos fuhr. Das Problem verschwand dann aber von alleine", sagte der Finne. In der Weltmeisterschaft sehe es nun nicht so gut aus und neben fehlendem Speed habe man auch Fehler gemacht, bekrittelte er. Wenn die neuen Aerodynamik-Teile kommen, rechnet Räikkönen aber damit, dass der fehlende Grip der Vergangenheit angehört. "Ich bin mir sicher, wir können wieder stark genug für Siege sein, aber diese Arbeit wird Zeit brauchen. Das Team ist motiviert, da bin ich mir sicher und wir werden alle unseren Beitrag leisten. Es ist nun einfach, zu kritisieren, aber wir wissen, wie wir das Blatt wenden können."