Die Stimmung bei Robert Kubica war nach dem schlechten Qualifying von Shanghai klarerweise nicht gerade die beste. Die Pace des Autos und der Zugang zum Zeittraining seien ein bisschen enttäuschend gewesen, aber auch ohne seinen kleinen Fehler wäre er nicht viel weiter vorne gewesen, musste der Pole danach zugeben. Warum nicht mehr drin war, konnte er einfach erklären: "Einige der Teams haben sich nach vorne bewegt, einige der Teams passen nach der Entscheidung der FIA schon ihre Autos an, um sich an die zugelassene Auslegung der Regeln anzupassen und wir haben leider das genau gleiche Auto wie in Australien. Die Lücke nach vorne ist ziemlich gleich, der Unterschied ist, dass Toro Rosso, Renault und McLaren nun stärker sind."

Sollte BMW deswegen bis Bahrain nichts Neues bringen, könnte es dort ähnlich aussehen, wobei Kubica die Lücken kleiner erwartet, weil der Abtrieb nicht so wichtig ist. "Brems-Stabilität und Traktion ist wichtiger, aber das Gesamtbild wird sich nicht ändern. Wir können besser abschneiden, weil uns die Strecke liegt, aber insgesamt, nein", meinte der Pole. Ob ein Doppel-Diffusor die Situation bessern wird, konnte Kubica nicht sagen, dafür wusste er nach dem Freitag in China, dass bei ihm KERS aufgrund des Gewichts und der dadurch schwierigen Gewichtsverteilung im Auto noch problematisch ist. "Es ist aber auch nicht ideal, ohne zu fahren, also gingen wir auf Nummer sicher."

Immerhin Kilometer gespart

Und die sichere Seite war eben das Fahren ohne KERS, da sich das Auto mit Zusatzgewichten besser abstimmen lässt. Einen Vorteil hatte das frühe Ausscheiden für Kubica dann aber schon. Da bei ihm bereits ein Motor hoch gegangen ist, konnte er so ein paar Kilometer einsparen, meinte er. Das Gewichtsproblem wird dadurch aber nicht gelöst, wobei er zugeben musste, dass andere Fahrer, die ähnlich viel wiegen wie er, nicht so viele Probleme zu haben scheinen. "Es sieht so aus, als wäre unser Auto sehr empfindlich bei der Gewichtsverteilung und das ist nicht nur für die Balance wichtig, sondern auch für das Setup. In der Vergangenheit haben wir viel damit herumgespielt und jetzt ist die Situation eben so. In Zukunft weiß ich nicht."

Das hat auch dazu geführt, dass Kubicas Einstellung eine ganz andere ist als vor einem Jahr. Damals war es für BMW Sauber noch relativ einfach, in Q1 und Q2 weiterzukommen, nun liegt das Feld enger zusammen und der F1.09 ist nicht so gut wie erwartet. "Wir sind nicht auf dem gleichen Level wie voriges Jahr zu Saisonbeginn. Wir haben Probleme - viele Teams haben Probleme, nicht nur wir. Das Feld liegt eng beisammen und es gibt viele Autos, die sehr schnell sind - einige Teams haben ein paar Aero-Updates und Verbesserungen hergebracht, also sieht es für uns schlechter aus." Um das wettzumachen und wieder nach vorne zu kommen, wird es nach Kubicas Meinung ein großes Update-Paket brauchen.