Nach dem Diffusor-Urteil vom Mittwoch hat Flavio Briatore seinem Ärger bereits mehrmals Luft gemacht und am Samstag in China auch gefordert, dass Brawn GP rund 30 Millionen Pfund zustehender Gelder nicht erhalten soll, sondern dass die FOTA das Geld unter den anderen Teams aufteilt. Brawn GP habe genug Geld von Honda erhalten und solle wie ein neues Team behandeln werden, so wie das auch die FIA handhabt, meinte Briatore. Ross Brawn blieb angesichts der Kritik ruhig und wollte die Sache lieber in Ruhe klären, anstatt sich über die Medien zu beschimpfen. "Ich denke, er sollte die Medikation ändern", meinte der Teamchef etwas spitzzüngig.

Eigentlich wollte Brawn aber nicht wirklich darüber sprechen. "Es ist schade, dass er diese Dinge in die Öffentlichkeit trägt, da das FOTA-Angelegenheiten sind. Aber das ist sein Stil. Ich würde lieber nicht darüber reden", sagte er. Weiters erklärte Brawn, dass Briatore eben etwas heißblütig sei und die knackigen Einzeiler seine Stärke seien. "Bei mir nicht, also werde ich nicht antworten."

In der FOTA brodelt es dank des Diffusor-Streits dennoch und es war in China deutlich zu merken, dass einige Teamverantwortliche recht genervt von der Sache sind. Brawn war aber überzeugt, dass die Teamvereinigung ihren Schwung nicht verlieren wird. "Nicht wenn wir reif und erwachsen sind. Wir müssen lernen, auf der Strecke zu kämpfen und wenn nötig in den Gerichtssälen, sollte es um technische Dinge an den Autos gehen, denn das ist Teil des Sports. Aber wir müssen außerhalb davon eine starke FOTA haben. Die Analogie, die ich vom Rugby immer bringe, trifft genau zu. Wir müssen lernen, die zwei Dinge zu unterscheiden und wenn wir es schaffen, die zwei Sachen auseinanderzuhalten, dann hat die FOTA eine tolle Zukunft."