Nachdem er am Donnerstag schon gesagt hatte, dass die WM dank der Entscheidung im Fall der Diffusoren nun vorbei ist, hat Flavio Briatore noch ein wenig nachgelegt. Im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport schimpfte er darüber, dass nach dem Tod von Ayrton Senna das Prinzip des Ground Effect verboten war und es nun plötzlich wieder legal ist. "Unsere Fahrer waren oder sind Weltmeister und nun wird die Weltmeisterschaft zwischen einem Fahrer ausgefochten, der beinahe schon zurückgetreten war und einem, der ein guter Typ ist, aber ein Paracarro [langsam wie ein Betonpfosten am Straßenrand]", sagte er.

Briatore stellte sich die Frage, wo die Glaubwürdigkeit des Sports geblieben ist. "Die Lücke auf diese Teams zu schließen, wird unmöglich." Zwar kommt Renault in Shanghai mit einer ersten Version des Doppel-Diffusors, der am Samstag auf dem Auto von Fernando Alonso zu sehen sein wird, doch der Teamchef war sich sicher, dass es zu lange dauern wird, bis die Nachbauer so ausgereifte Konzepte haben wie Brawn GP, Williams und Toyota. Bis dahin wird nach Briatores Meinung die Weltmeisterschaft schon entschieden sein.

"In drei oder vier Grands Prix wird der Titel entschieden sein und ich sehe nicht, welches Interesse das Fernsehen und die Zuschauer an einem Rennen haben können, wenn Button 60 Punkte, Nakajima 50 und jemand Anderes 80 hat; so einem Rennen hört man besser am Radio zu und sieht sich etwas Anderes an", klagte der Italiener. Finanziell ist die ganze Geschichte für Briatore ohnehin ein Desaster. Die für 2010 vorgeschlagene freiwillige Budgetgrenze von 30 Millionen Euro mit mehr technischen Freiheiten sah er bei solchen Zuständen nicht machbar. "Es wird über eine Budgetgrenze von 30 Millionen gesprochen, wir haben 15 Millionen für KERS und zehn mehr für die Diffusoren ausgegeben. Also haben wir fünf für die Reisen und die Gehälter der Angestellten übrig."