Nummer zwei zu sein, ist nie einfach, für einen Motorsportler sowieso nicht. Nelson Piquet Jr. scheint sich bei Renault aber genau in dieser Rolle zu fühlen, denn obwohl er stark unter Druck steht und Ergebnisse liefern muss, um seine Formel-1-Zukunft zu sichern, sieht er sein Team die volle Konzentration auf Fernando Alonso legen. "Ich habe einen Teamkollegen, der recht stark ist und das Team blickt auf ihn", zitierte Corriere dello Sport den Brasilianer.

Wünschen würde er sich klarerweise eine Situation, in der das Team auf ihn blickt. Aber schon bei den Tests war zu merken, dass Alonso mehr Zeit im Auto bekam als Piquet. "Fernando wollte die meiste Testzeit und das Team wollte das auch, weil sie dachten, das sei der beste Weg, um das Auto zu entwickeln", meinte der Brasilianer. Darüber habe er auch mit Teamchef Flavio Briatore gesprochen.

"Er hat nicht immer recht und kann sehr hart sein. Man muss die schlechten Dinge ignorieren können und die guten in sich aufnehmen", sagte Piquet. Die schlechten Sachen scheinen ihm aber gut im Gedächtnis geblieben zu sein, wie Singapur im vorigen Jahr, als das Team bei Alonso die perfekten Strategie-Entscheidungen traf, während Piquet nur sagen konnte, dass "der ganze Mist" ihm passiere. Auf Eddie Irvines Vergleich angesprochen, der meinte, die vier Jahre als Teamkollege von Michael Schumacher seien gewesen, als wäre er ständig mit dem Cricketschläger verprügelt worden, meinte Piquet: "Es ist sehr hart, ja. Ich würde sagen, es ist beinahe so."