Das punktelose Abschneiden in Malaysia war für Fernando Alonso schon eine kleine Enttäuschung, den Glauben an sein Team hat der Spanier aber nicht verloren. "Wir haben voriges Jahr gesehen, dass sie wissen, wie man sich zurückkämpft und Leistung im Auto findet. Es ist noch früh und jeder im Team arbeitet hart, um den R29 weiterzuentwickeln, damit wir in den nächsten Rennen stärker sind", meint der zweifache Weltmeister. Gleichzeitig muss er aber zugeben, dass es wohl schwer wird, vor der Ankunft in Europa viel am Auto zu ändern. Er sah aber Fortschritte in Malaysia, für China hofft er auf weitere, damit es dort dann auch mit Punkten klappt.

Von der Strecke her hat Alonso wenig am Shanghai International Circuit auszusetzen, denn er genießt den Kurs aufgrund seiner schnellen Kurven, langen Geraden und auch langsamen Passagen. "Deswegen muss man dort einen Setup-Kompromiss finden, um sicherzustellen, dass man in den schnellen Abschnitten genug Abtrieb hat, aber auch genug Speed auf der Geraden", erklärt der Spanier, der 2005 in China den Sieg holte. Technikdirektor Bob Bell spricht diesbezüglich von einer Balance zwischen High- und Low-Speed-Setup, die aufgrund der verschiedenen Kurven und Passagen nur schwer zu finden ist.

Piquet braucht ein gutes Qualifying

Auch für Nelson Piquet Jr. ist klar, dass Renault in Shanghai noch einen weiteren Schritt nach vorne machen muss, damit es in die Punkteregionen gehen kann. Da es aber bereits zwischen Melbourne und Sepang gefühlte Verbesserungen gegeben hatte, sieht er das Team in die richtige Richtung gehen. "Ich weiß, dass die Jungs im Werk wirklich hart arbeiten, um später im Jahr Upgrades zu bringen und ich bin mir sicher, wir werden während der Saison stärker und stärker werden", meint er. Aber auch ohne große Upgrades will der Brasilianer in China in die Punkte. Nötig wird dafür seiner Meinung nach ein gutes Qualifying. "Ich muss Q2 oder Q3 erreichen und eine gute Strategie für das Rennen haben. Wir müssen auch schauen, wie sich die Reifen verhalten, denn Shanghai ist für die Reifen recht anspruchsvoll und wir werden am Freitag viel testen müssen, damit wir für das Rennen gut vorbereitet sind."

Bell muss entgegen der Meinung seiner Fahrer sagen, dass am Auto seit Melbourne nichts verändert wurde, gleichzeitig sagt er, dass der R29 im Winter mehr Leistung angedeutet hatte, weswegen man aktuell wohl einfach nicht alles aus dem Auto holen kann. "Ich nehme an, da ist etwas Kleines, Verborgenes, das wir korrigieren müssen, aber es geht darum, das zu verstehen und das Problem zu beheben. Wir werden in China definitiv einige Änderungen am Auto vornehmen, um unsere Leistung so hinzubekommen, wie wir sie haben wollen. Das wird uns aber noch nicht ans vordere Ende des Feldes bringen." Beim Thema KERS ist Bell nach wie vor ein Befürworter des Systems, wobei er meint, dass es Strecken gibt, die besser dafür sind und welche, die weniger gut dafür sind.

Einige interessante Projekte

Malaysia war seiner Ansicht nach eine gute KERS-Strecke, an anderen Orten kann man laut Bell debattieren, ob das System einen Vorteil bringt. "Wir müssen das Rennen für Rennen prüfen, aber China ist sicher eine Strecke, wo wir einen Vorteil sehen sollten. Allgemein läuft das System gut und wir haben die erhofften Vorteile, beispielsweise beim Überholen oder Verteidigen einer Position. Auch beim Start des Rennens gibt es einen klaren Nutzen." Doch auch Abseits von KERS ist Renault viel beschäftigt. Laut Bell gibt es im Werk einige interessante Projekte, die dem Auto mehr Leistung bringen werden - auf aerodynamischer und mechanischer Seite.