Obwohl die Stewards bei ihrer Anhörung in Sepang Beweise vorliegen hatten, dass Lewis Hamilton und der mittlerweile bei McLaren entlassene Dave Ryan in Melbourne nach dem Rennen die Unwahrheit bezüglich Jarno Trullis Überholen hinter dem Safety Car erzählt hatten, blieben die Beiden bei ihrer Aussage, berichtet Autosport. Ihnen wurden sogar der Funkverkehr und die widersprüchlichen Aussagen in Interviews vorgespielt, heißt es. Hamilton und Ryan sollen dabei geblieben sein, dass Trulli den McLaren aus eigenen Stücken überholt habe.

Dieser Standpunkt hatte zur Folge, dass Hamilton und McLaren vom Rennen in Australien ausgeschlossen wurden und das Team sich nun vor dem World Motor Sport Council verantworten muss, wo es sogar einen Ausschluss aus der WM geben könnte. "Zuerst hörte Lewis den Funkverkehr. Es schien, dass es die Strategie war, sehr vage zu sein und mit den Antworten nicht sehr direkt. Dann gab es das Interview, in dem er sagte: 'Mir wurde vorgegeben, ihn durchzulassen.' An dem Punkt wurde es beiden unangenehm, aber sie stritten immer noch ab, dass das passiert war", wurde eine namentlich nicht genannte FIA-Quelle zitiert.

Es sei eine etwas surreale Situation gewesen, sagte die Quelle weiter. "Diese Situation, in der man den Funk-Beweis hatte und dann das Interview und sie brachten eine völlig andere Interpretation dazu, was die Worte eigentlich meinten. Aber die Worte waren sehr, sehr klar." Auch FIA-Renndirektor Charlie Whiting erklärte, dass Hamilton in der Anhörung in Melbourne mehr als einmal verneinte, dass er Trulli vorbeigelassen hatte. "Als er klar gefragt wurde: 'Hast du ihn absichtlich vorbeigelassen, bist du auf die Seite, um ihn vorbeizulassen', sagte er: 'Nein.' Die Frage wurde mehr als einmal gestellt. Er betonte, dass er nicht langsamer geworden war und Trulli vorbeigelassen hatte."