Nach den zwei Siegen von Jenson Button in Australien und Malaysia sprechen bereits viele von einer neuen Ordnung in der Formel 1. Ross Brawn stieg jetzt auf die Euphoriebremse. Man könne von den bisherigen Resultaten nicht auf die ganze Saison schließen. "Das ist nur eine Reflektion, von dem was in den vergangenen zwei Jahren passiert ist. Die großen Regeländerungen, noch dazu kämpften Ferrari und McLaren bis zum Schluss um die WM. Ich kann verstehen, dass sie nicht gesagt haben 'Lasst uns die Entwicklung für diese Saison stoppen und uns auf die kommende Saison konzentrieren'", meinte Ross Brawn.

Der Brite gab zu: "Uns fiel die Entscheidung leicht. Wir hatten im Vorjahr kein gutes Auto, also verschwendeten wir keine Zeit damit. Für Ferrari und McLaren war es eine schwierigere Entscheidung." Jetzt würden die beiden Top-Teams den Preis dafür bezahlen, dass sie 2008 jeweils einen Titel geholt haben. "Normalerweise entwickelt man ein Auto und wenn man, um die WM mitkämpft, dann nimmt man Teile dieses Auto in die nächste Saison mit. Aufgrund der Regeländerungen ging das nicht, denn wir haben jetzt Slicks und eine neue Aerodynamik. Damit konnten sie ihr Auto am Ende der Saison wegwerfen", erklärte Brawn.

Für ihn ist es aber unausweichlich, dass Ferrari und McLaren Mercedes sich von ihrer schlechten Form erholen und Brawn GP unter Druck setzen werden. "Beide sind sehr starke und fantastische Firmen, sie werden ihre Probleme aussortieren", ist der Brite überzeugt. Trotz der Erfolge mit seinem Rennstall liegen hinter Ross Brawn schwierige Wochen. "Es ist sehr schwer, gerade den Leuten, die in der Fabrik am neuen Auto gearbeitet haben, zu sagen, dass sie in dieser Firma keine Zukunft haben. Wir haben im Moment 700 Mitarbeiter, aber diesen Level zu halten ist nicht möglich", sprach der Teamchef die zuletzt 270 Kündigungen bei Brawn GP an.