Brawn GP ruht sich nicht auf dem Diffusor aus. Auch der Splitter ist etwas Besonderes., Foto: P. Filisetti
Brawn GP ruht sich nicht auf dem Diffusor aus. Auch der Splitter ist etwas Besonderes., Foto: P. Filisetti

Die ersten zwei Rennen der Saison in Australien und Malaysia fanden direkt an aufeinander folgenden Wochenenden statt. Daher könnte man vermuten, dass an den Autos im Grunde keine großen Veränderungen vorgenommen wurden. Schließlich transportierte man sie direkt von Australien nach Malaysia. Es gab keine Zeit, sie groß zu überarbeiten.

Doch falsch gedacht: Das Gegenteil ist der Fall. Die meisten Autos hatten sehr wohl einige interessante Veränderungen aufzuweisen. Es vermittelt den Eindruck, dass das ausgesprochene Testverbot recht wenig Einfluss auf die Entwicklungsarbeit hat.

Nach dem beeindruckenden Sieg von Melbourne schaute die Konkurrenz natürlich gern auf das Auto von Brawn GP. Die Ingenieure wollen natürlich herausfinden, was das Auto so gut macht, abgesehen vom ebenso offensichtlichen wie umstrittenen Diffusor natürlich.

BGP 001 Splitter

Dieser Bereich des Autos ist aufgrund der Position schwer einzusehen und wird zudem auf den ersten Blick gern ignoriert. In diesem Bereich befanden sich in den vergangenen Jahren verschiedene Arten von Bargeboards, zumindest bis sie verboten wurden.

Nun muss die Luftleitung um das Auto mit anderen Mitteln und Wegen vorgenommen werden. Besonders wichtig sind die unteren Luftströme, welche unter dem Auto durchfließen und wie sie gelenkt bzw. beschleunigt werden können, um die Leistung des Diffusors zu verstärken. Der ja wiederum Einfluss auf Anpressdruck und Balance hat.

Der BGP 001 besitzt eine sehr interessante erste Erweiterung seines Splitters. Dieses Bauelement erzeugt zusammen mit dem normalen horizontalen Splitter eine Art Venturi-Kanal. Der niedrigere Teil des Luftstroms wird nach außen abgelenkt, während der obere Teil durch den komplizierten Hauptaufriss des Splitter geführt wird, welcher, dank seines Designs, die Luftstrom-Geschwindigkeit in diesem Gebiet vergrößert. Dadurch entsteht am Heck des Autos ein Unterdruck, der die Effizienz des Diffusors verbessert.